Branche: Solare Baupflicht in Österreich positiv, aber zu wenig

In Österreich droht der Solarenergie ein Markteinbruch. Foto: Fronius International
Der Bundesverband Photovoltaic Austria (PVA) begrüßt den Plan, alle bundeseigenen Gebäude mit einer Solarstromanlage auszustatten und mahnt weitere Schritte an.

Der PVA sieht die Ankündigung der ehemaligen Umweltministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) positiv, auf fast allen der 2.000 bundeseigenen Gebäuden eine Photovoltaik-Anlage errichten zu wollen. Diese soll zum nach wie vor aktuellen Ziel von 100 Prozent erneuerbarer Stromversorgung bis zum Jahr 2030 zählen.

Herbert Paierl, Vorstandsvorsitzender des PVA: „Die vorgeschlagene Maßnahme der Solarverpflichtung kann einen Beitrag in der Energiewende liefern und sollte auch von allen anderen Gebietskörperschaften umgesetzt werden. Mit diesem Vorhaben kann jedoch auf keinen Fall auf die anderen bisherigen Ankündigungen in der Klimapolitik verzichtet werden.“

Bei dem aktuellen Ausbautempo würden die Ziele im PV-Bereich erst in 90 Jahren erreicht und nicht bis 2030. Das Ausbautempo müsse deutlich steigen. Das angekündigte 100.000 Dächer-und Speicherprogramm, dass bereits vor 1,5 Jahren avisiert wurde, aber für das bis heute noch keine Details vorliegen, sei ein gutes Beispiel.

Ohne Fortführung und gleichzeitiger maßgeblicher Aufstockungen des Förderbudgets für PV-Anlagen und Stromspeicher drohe das kommende Jahr zu einem dramatischen Rückschritt für die gesamte Branche zu werden, warnt der PVA.

Ein Markteinbruch von bis zu 30 Prozent sowie der Verlust von dringend benötigten Arbeitsplätzen stünden bevor, wenn in den nächsten Wochen kein Notpaket geschnürt werde. Um erste echte Impulse zu ermöglichen, seien für die Photovoltaik Fördermittel in der Höhe von 24 Millionen (Mio.) Euro sowie für Stromspeicher in der Höhe von 12 Mio. Euro vorzusehen.

Der PVA fordert, gemeinsam mit den anderen Verbänden der Erneuerbaren Energien, noch im Sommer eine Sondersitzung des Parlaments einzuberufen, um eine Übergangslösung gegen den Stillstand der Klimapolitik zu beschließen. Letzte Woche startete dazu eine Petition, in der alle Bürgerinnen und Bürger ihre Stimme für einen „Erneuerbaren Ausbau JETZT“ abgeben können.
9.8.2019 | Quelle: PV Austria  | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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