UN will mehr Ökostrom für arme Länder

Die ärmsten Staaten der Welt liegen vor allem in Afrika. Grafik: UN
Zusammen mit der Internationalen Agentur für erneuerbare Energien (IRENA) wollen die Vereinten Nationen die regenerative Elektrifizierung in den am wenigsten entwickelten Nationen voranbringen.

Sie sind diejenigen, die den Folgen des Klimawandels am schutzlosesten ausgeliefert sind: die ärmsten Länder der Welt, außerdem die Entwicklungsländer ohne Meereszugang und die Entwicklungsländer auf kleinen Inseln. 

Das für sie zuständige Büro der Vereinten Nationen (UN-OHRLLS) und die Internationale Agentur für erneuerbare Energien haben nun in New York eine Absichtserklärung unterzeichnet, die regenerative Energieerzeugung in den betroffenen Länder zu stärken und unterstützen. Die Solarenergie kann für die Energieversorgung der Menschen in diesen Staaten einen zentralen Beitrag leisten.

Unterstützung, auch in finanzieller Hinsicht, ist von großer Bedeutung, weil Investoren um solche Staaten häufig einen Bogen machen. Denkbar wäre zum Beispiel, dass diese Länder über die Kooperation vereinfachten Zugang zu Finanzen erhalten, etwa auch zum UN-Klimaschutzfonds.

"Die am wenigsten entwickelten Länder, die Entwicklungsländer ohne Meereszugang und die auf kleinen Inseln laufen Gefahr, zurückgelassen zu werden“, warnt UN-OHRLLS Unter-Generalsekretär Fekitamoeloa Katoa.  „Wir müssen die Energielücken schließen und die Länder beim Übergang zu nachhaltigeren und erneuerbareren Energiequellen bis 2030 unterstützen. Sie können dies nicht allein erreichen.“

Eine saubere und bezahlbare Energieerzeugung für alle Menschen der Erde zu ermöglichen, ist eines der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG – Sustainable Development Goals). Doch die genannten Staatengruppen sind davon noch weit entfernt. Etwa die Hälfte der Menschen auf der Welt ohne Strom lebt laut ARENA in den am wenigsten entwickelten Ländern (LDCs). Das sind aktuell 47 Staaten.

Im Jahr 2016 betrug der Anteil der Bevölkerung mit Zugang zu Strom dort nur 44,8 Prozent. In den Binnenland-Entwicklungsländern (LLDCs) waren es 53,1 Prozent und in den kleinen Insel-Entwicklungsländern (SIDS) 76,3 Prozent.

UN und IRENA wollen künftig helfen, die vorhandenen Energiepotenziale vor Ort zu nutzen.  "Die Energiewende bietet Industrie- und Entwicklungsländern gleichermaßen große Chancen", sagt IRENA-Generaldirektor Francesco La Camera. "Erneuerbare Energien sind nicht nur unsere wirksamste Antwort auf steigende Emissionen, sondern auch ein Motor für die kohlenstoffarme Entwicklung.“
30.9.2019 | Quelle: UN/IRENA  | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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