Bürger begeistern für Wind und Solar

Menschen sitzen an Tischen vor einem Gebäude und trinken Kaffee. Trainer stehen an Schautafeln und erläuternFoto: Stiftung Mitarbeit
Mit Beteiligung der Bürger können auch erneuerbare Energien-Projekte schneller vorankommen.
Die Beteiligung von Bürgern an Vorhaben erneuerbarer Energien ist nicht nur eine Frage der Akzeptanz. Das lokale Wissen kann den Ausbau auch beschleunigen. Wie das am besten gehen kann, untersucht ein neues Modellprojekt.

Das gemeinsame Vorhaben nennt sich „Aktive Bürgerexperten in Klimaschutz und Energiewende“ (Aktiv BüKE). Mit dabei sind die Deutsche Umwelthilfe (DUH), Psychologen der MSH Medical School Hamburg, Landschaftsarchitekten der Technischen Universität München (TUM) und das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD. Es wird durch die Stiftung Mercator gefördert.

Wie die DUH mitteilte, sei das Ziel , Bewohner einer Modellregion aktiv in den Planungsprozess von Anlagen für Erneuerbare Energien, insbesondere Windkraft, einzubinden. Auf Workshops erfahren diese Bürgerexperten Details zu Energiewende und Planungsprozessen und erarbeiten gemeinsam ein Standortkonzept für Erneuerbare Energien in ihrer Region. Dieses werde als 3D-Modell visualisiert.

Das lokale Wissen und die Erfahrung mit lokalen Akteuren spielten eine elementare Rolle, hieß es weiter. Die Bürgerexperten informierten auf öffentlichen Veranstaltungen und innerhalb ihrer eigenen Netzwerke über ihr erarbeitetes Konzept.

Durch die frühe Einbeziehung der Menschen vor Ort entstehe in den Kommunen ein stärkeres Bewusstsein für den Planungsprozess und die Entscheidungsgrundlagen. Das fördere Akzeptanz für die Energiewende. Hürden für die nachfolgenden behördlichen Genehmigungsverfahren könnten abgebaut werden.

„Pauschale Abstandsregeln, wie im Klimapaket der Bundesregierung gefordert, schaffen keine Akzeptanz“, sagt Constantin Zerger, Bereichsleiter Energie und Klimaschutz bei der DUH und Projektleiter von Aktiv BüKE. Wichtig sei vielmehr, dass Bürgerinnen und Bürger in den Planungsprozess frühzeitig einbezogen werden.

„Für die Energiewende gibt es eine breite Unterstützung – für die allermeisten Menschen ist der Windausbau deshalb keine Frage des ‚Ob‘, sondern des ‚Wie‘“, so Zerger weiter. „Ziel des Projektes ist es, im Planungsprozess ein aktives, informiertes und lokal verwurzeltes Gegengewicht zu den wenigen, aber lautstarken Energiewendekritikern zu bilden.“

Lars Grotewold, Leiter des Bereichs Klimawandel der Stiftung Mercator sagt: „Die Stiftung Mercator setzt sich für eine faire und erfolgreiche Energiewende ein, die wir als Motor für globalen Klimaschutz verstehen. Um dem Ausbau Erneuerbarer Energien neuen Schwung zu geben, ist es unerlässlich, gemeinsam mit den Menschen vor Ort Lösungen zu erarbeiten. Nur so lassen sich Interessenkonflikte frühzeitig und konstruktiv bearbeiten. Hierfür erprobt das Projekt Aktiv BüKE neue Ansätze.“

24.10.2019 | Quelle: DUH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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