badenova testet Akkuwechselstation für E-Roller und Lastenräder

Foto: badenova
Ein frisch geladener Akku wird der Akkuwechselstation von David Hansen entnommen.
Mit einem Pilotprojekt testet der Freiburger Energieversorger badenova, ob eine Akkuwechselstation die Alltagstauglichkeit von E-Rollern und E-Lastenrädern erhöhen kann.

Das „Betanken“ stelle bei der Elektromobilität noch für viele Anwender ein Problem dar, sagt Peter Majer, Leiter Innovation von badenova. Die meisten Ladeprozesse dauerten außerdem noch zu lange . Abhilfe will badenova mit einer neuartigen Akkuwechselstation schaffen. in der Station lassen sich geladene Batterien gegen leere Batterien tauschen. badenova testet aktuell ein solches System, um die Eignung für E-Roller und E-Lastenräder zu erproben.

Förderung der Elektromobilität

Die handlichen grünen Wechselakkus für die Fahrzeuge stellt die Berliner Firma GreenPack her. Sie sind in 2,3 m hohen Stationen gelagert. Darin lassen sie sich nach einem Tausch laden. Die Freiburger Firma Roc-Ket erprobt das System der Wechselakkustation mit ihren E-Lastenrädern im Berufsalltag. Auch die Firma Carla Cargo, welche selbst Lastenanhänger mit E-Antrieb herstellt, nimmt am badenova-Test teil. Finanziert wird das innovative Projekt aus dem Bereich der „kleinen Mobilität“ von der Infrastruktur Trägergesellschaft mbH & Co. KG (ITG).
 
Majer sagt zu den Zielen, die der Energiedienstleister mit dem Projekt verfolgt. „Wir suchen nach Lösungen zur Reduzierung der Emissionen durch den täglichen Waren- und Pendlerverkehr in der Stadt. Batteriebetriebene Leichtkraftfahrzeuge wie E-Roller und E-Lastenräder sind eine mögliche Alternative. Wenn diese durch Wechselakkus, die bequem in einem System lagern, rasch zu „betanken“ sind, entstehen keine Wartezeiten.“ Damit habe diese umweltschonende „kleine“ Elektro-Mobilität auch eine größere Aussicht auf Erfolg bzw. Akzeptanz.

Betriebszeit maximieren

Thomas Duscha von der Firma GreenPack, die die Wechselakkus inklusive des Ladeinfrastrukturlösung „Swobbee“ für den Test liefern, ergänzt: „Wir setzen auf wechselbare Akkus, die in Akkustationen geladen werden können, so dass die Betriebszeit eines E-Kleinfahrzeuges maximiert wird. Zudem können wir durch smartes Monitoring und Laden der Batterien positiven Einfluss auf die Gesamtperformance des Systems nehmen. Da die Akkus in ganz unterschiedlichen Mobilitäts- und Transportlösungen einzusetzen sind, steht die Akkuwechselstation Gewerbetreibenden aus verschiedenen Bereichen zur Verfügung.“ Er und Christian Speidel, CEO von GreenPack, wollen Swobbe somit zu einem Treiber der Mikro- und Leichtmobilität machen. Beide haben außerdem ihre Jugend in Freiburg verbracht. „Der Schritt, einen Betrieb im innovativen Südbaden zusammen mit der badenova aufzunehmen, war für uns nicht nur logische Konsequenz, sondern eine Herzensangelegenheit, nachdem wir einen erfolgreichen Piloten in Berlin abgeschlossen haben.“
 
An zunächst drei Standorten läuft der Test mit der Akkuwechselstation: bei badenova, am Freiburger Solar-Info-Center und bei der Firma Roc-Ket. Sie ist mit Elektrofahrzeugen als Logistik-Dienstleister tätig.

Guter Zugang

Eine Wechselakkustation benötigt stets einen guten Zugang und eine Aufstellfläche von 3 mal 1 Meter, außerdem einen 220 Volt Anschluss. Stellplätze direkt bei einer Wechselstation sind außerdem wünschenswert, aber nicht zwingend. Die Station wird mit einem Benutzerterminal ausgestattet, über das Akkus somit gebucht und getauscht werden können. Eine Vorreservierung der Akkus ist über eine Handy-App möglich. 24 Stunden am Tag soll somit der Wechsel problemlos und unbürokratisch möglich sein.

Tom Ketterer, Inhaber von Roc-Ket, erklärt: „Wir sind gespannt, wie das System funktioniert und welche Erfahrungen wir damit in unseren Transportlösungen machen werden.“
 
Das gerade gestartete Projekt soll rund 24 Monate dauern. Anschließend ziehen die beteiligten Akteure Bilanz, was das Wechselakku-System leisten kann.

6.2.2020 | Quelle: badenova | solarserver.de
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