Wacker streicht Stellen wegen Siliziumschwäche

Eine blaue Solarzelle liegt in kristallisierten Brocken aus Polyzilizium.Bild: Wacker Chemie
Die Preise für Solarsilizium fallen und bereiten Wacker Probleme.
Weil das Chemie- und das Geschäft mit Polysilizium Wacker zuletzt arge Probleme machte, startet der Konzern ein Effizienzprogramm. Dadurch fallen vor allem in Deutschland 1.000 Arbeitsplätze weg.

Wacker streicht Stellen wegen Siliziumschwäche. „Wir bereiten uns sowohl im Geschäft mit Polysilizium als auch in unseren Chemiebereichen auf eine härtere Gangart im Wettbewerb vor“, sagt Wacker Chemie-Vorstandschef Rudolf Staudigl. Schon im vergangenen Jahr hatte der Konzern unter den schwachen Preisen für den Solarrohstoff gelitten. Nun reagiert Wacker mit einem Sparprogramm. Es nennt sich „Zukunft gestalten“.

Damit will das Unternehmen über Einsparungen „bei den Sachkosten und beim Umfang intern erbrachter Leistungen sowie mit einer schlankeren Organisation jährlich 250 Millionen Euro einzusparen“. Zentrales Anliegen des Programms sei es dabei, die Organisation neu auf die Bedürfnisse und Anforderungen der Kunden auszurichten und so das profitable Wachstum des Konzerns zu unterstützen.

In diesem Zusammenhang sollen bis Ende des Jahres 2022 mehr als 1.000 Stellen in den Verwaltungsbereichen des Konzerns sowie den indirekten und nicht operativen Funktionen der Geschäftsbereiche wegfallen. Der Schwerpunkt liege dabei mit mehr als 80 Prozent auf den Standorten in Deutschland. Das Unternehmen will für den Stellenabbau aber gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern ein Paket von sozialverträglichen Maßnahmen erarbeiten.

Denkbare Instrumente seien beispielsweise Verrentung, Altersteilzeitregelungen oder Aufhebungsverträge. Sofern sich die angestrebten Ziele auf diese Weise erreichen lassen, soll auf betriebsbedingte Kündigungen verzichtet werden. Insgesamt beschäftigt der Konzern weltweit rund 14.500 Mitarbeiter, davon rund 10.000 in Deutschland.

„Mit ,Zukunft gestalten‘ verfolgen wir einen umfassenden Ansatz, um nicht nur Kosten in signifikantem Umfang einzusparen, sondern vor allem die Wettbewerbsfähigkeit von Wacker zu stärken und dauerhaft zu sichern“, wirbt der Konzernchef für die Akzeptanz des Programms.

Personalvorstand Christian Hartel versprach, sich eng mit den Arbeitnehmervertretern abstimmen und zeitnah in konstruktive Verhandlungen eintreten zu wollen. „Wir sind zuversichtlich, dass wir unsere Ziele mit guten und fairen Lösungen erreichen können“, sagte er.

21.2.2020 | Quelle: Wacker Chemie | solarserver.de
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