Wacker leidet unter niedrigen Preisen für Silizium

Eine blaue Solarzelle liegt in kristallisierten Brocken aus Polyzilizium.Bild: Wacker Chemie
Die Preise für Solarsilizium fallen und bereiten Wacker Probleme.
Der Burghausener Chemiekonzern Wacker Chemie hat in den ersten neun Monaten 2019 mit der Produktion von Solarsilizium hohe Verluste eingefahren. Grund sind die deutlich gefallenen Preise für den Rohstoff.

Wacker Chemie fährt mit der Produktion von Solarsilizium im laufenden Jahr hohe Verluste ein. Das geht aus den Geschäftszahlen zum 3. Quartal 2019 hervor. Demnach verbuchte der Geschäftsbereich Wacker Polysilicon von Januar bis September 2019 ein negatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 182 Millionen (Mio) Euro. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte das Minus 155 Mio. Euro betragen.

Im dritten Quartal stand zwar ein Plus von 10,.4 Mio. Euro zu Buche. Grund war aber ein Sonderertrag. So hat der Geschäftsbereich „im Berichtsquar­tal Versicherungsleistungen in Höhe von 112,5Mio. Euro aus dem Schadensfall verbucht, der sich 2017 am Standort Charleston in den USA ereignet hatte“, heißt es im Zwischenbericht des Unternehmens.

Operativ sei das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) deutlich auf minus 27,4Mio. Euro zurückgegangen. Ein Grund waren neben den niedrigen Preisen selbst die Abwertungen auf Siliziumbestände, der aufgrund der gefallenen Preise für den Rohstoff vorgenommen werden mussten. Auch der Umsatz sank in den ersten neuen Monaten kräftig: um 7,5 Prozent auf 587 Mio. Euro. Im dritten Quartal selber konnte Wacker Chemie den Umsatz um fast 20 Prozent auf 206 Mio. Euro steigern.

„In erster Linie machen uns die extrem niedrigen Preise für Solarsilicium zu schaffen“, schreibt der Vorstand in dem Bericht. „Viele Marktexperten hatten hier für das zweiten Halbjahr fest mit einer Preiserholung gerechnet – eine Annahme, die auch Bestandteil unserer bisherigen Prognose war. Bislang jedoch haben sich die Durchschnittspreise für dieses Material nicht verbessert, sondern sie sind im Gegenteil im dritten Quartal weiter zurückgegangen.“

Entsprechend hatte der Konzern bereits im Vorfeld der Veröffentlichung die Geschäftsprognose zurückgenommen. Polysilicon ist einer von vier Geschäftsbereichen von Wacker Chemie und lieferte in den ersten neun Monaten mit einem Umsatz von 587 Mio. Euro knapp ein Sechstel des Konzernumsatzes.

24.10.2019 | Quelle: Wacker Chemie | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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