Energieholz für die Wärmeversorgung

Zu sehen ist das Energieholz für die Wärmeversorgung in Berlin.Foto: Vattenfall
Kurzumtriebsplantagen sollen die Böden schonen und zu einer hohen Biodiversität auf den Äckern führen.
Auf Brandenburgs Äckern wächst Energieholz für die Wärmeversorgung in Berlin. Jetzt wurde eine 2015 in Stahnsdorf angelegte Kurzumtriebsplantage erstmals abgeerntet.

Heute verrichtete die Erntemaschine in Stahnsdorf ihre Arbeit. Auf einer Fläche von fünf Hektar waren hier vor fünf Jahren 50.000 Pappelstecklinge gepflanzt worden. Die so angelegte Energieholz-Plantage ist nun zum ersten Mal erntereif und liefert rund 200 Tonnen Holzhackschnitzel. Sie werden in das Berliner Biomasseheizkraftwerk Märkisches Viertel transportiert, um dort das Energieholz für die Wärmeversorgung einzusetzen. Allein die in Stahnsdorf geerntete Fläche liefert genug grüne Wärme, um etwa 50 Haushalte ein Jahr lang zu beheizen.

Die Energy Crops GmbH, ein Tochterunternehmen der Vattenfall Wärme Berlin, schließt jetzt die Erntesaison auf ihren Kurzumtriebsplantagen (KUP) ab. Insgesamt betreibt das Unternehmen in Kooperation mit den Landwirten der Region rund 2.000 Hektar „Energiewald“. Langfristig und nachhaltig wird hier der Nachschub von Holzbrennstoffen für eine CO2-freie Wärme- und Stromversorgung in Berlin produziert. Etwa ein Viertel der Flächen vom Energieholz für die Wärmeversorgung wurde in diesem Jahr geerntet.

Pappeln und Weiden bilden Energieholz

Energy Crops Geschäftsführer Jan Grundmann zeigt sich zufrieden mit der Ernte und der Geschäftsentwicklung seines Unternehmens: „Unser Konzept ist aufgegangen. Die Energiewälder entwickeln sich gut, die überwiegend eingesetzte Baumart Pappeln und vereinzelt Weiden bringen die erwarteten Erträge, auch wenn wir trockenheitsbedingte Ertragseinbußen hinnehmen mussten. In der Kooperation mit den Landwirten haben wir eine win-win-Situation geschaffen. Insbesondere Standorte mit weniger guten Ertragserwartungen finden mit dem Energieholzanbau eine wirtschaftliche Alternative. Und im Gegenzug erhalten wir einen effizienten und äußerst nachhaltigen Bioenergieträger.“

Die KUP-Pflanzungen mit schnell wachsenden Baumarten sind in der Regel auf eine Dauer von rund 20 Jahren angelegt. Die Ernte erfolgt alle drei bis fünf Jahre. Den Landwirten eröffnet sich damit ein neues Geschäftsfeld, das vor allem für ertragsschwächere Felder eine wirtschaftliche und ökologisch sinnvolle Variante bietet. Die extensive Bewirtschaftungsweise von Kurzumtriebsplantagen schont die Böden und führt zu einer hohen Biodiversität auf den Äckern. Der Einsatz von Dünger und Pflanzenschutzmitteln ist äußerst gering. Bodenruhe und Humusaufbau verbessern die Bodenqualität. Und aufgrund der extensiven Bewirtschaftung wird ein Energiewald vielerorts auch schnell zum ökologischen „Paradies“, in dem sich Eidechsen, Hasen, Rehe und Vögel wohl fühlen.

13.3.2020 | Quelle: Vattenfall | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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