Solarstraßen erzeugen Photovoltaik-Strom

Das Bild zeigt eine mit Solarmodulen belegte Solarstraße mit einem kleinen Elektroauto.Grafik: Solmove
Strom erzeugen und Elektroautos induktiv laden: Das sollen die Solarstraßen leisten.
Der multifunktionale Straßenbelag von Solmove ist mit Solarmodulen belegt. Das Unternehmen will seine Solarstraßen mithilfe von Crowdinvesting zu einem marktfähigen Produkt weiterentwickeln.

Die Solmove GmbH hat für ihr Smart Solar Street-Konzept den diesjährigen „Green Product Award“ erhalten. Mit den smarten Solarmodulen des Berliner Startups, die auf die Straßenoberfläche aufgebracht werden, kann nicht nur auf bestehenden Flächen wie Straßen, Parkplätzen und anderen versiegelten Flächen Solarstrom erzeugt werden, sondern es lassen sich auch weitere intelligente Funktionen für die Verkehrsinfrastruktur von morgen umsetzen. So schluckt die Oberfläche mehr Schall als Asphalt, taut sich im Winter automatisch von Schnee und Eis ab und kann durch LEDs beleuchtet sowie mit eingeblendeten Hinweisen oder Verkehrszeichen versehen werden, was ein Plus an Verkehrssicherheit bedeutet. Nicht zuletzt könnten in Zukunft Elektromobile auch induktiv mit Strom aufgeladen werden, was der Verbreitung der Elektromobilität einen enormen Schub verleihen würde.

Studien zum Thema Stadtentwicklung und Smart City prognostizieren eine radikale Veränderung der Funktionalität der Straßeninfrastruktur in den nächsten Jahren. Die intelligenten Solarstraßen von Solmove stellen sich gleich mehreren Herausforderungen: wachsendes Verkehrsaufkommen und verdichtete Räume in Städten, Reduzierung der Emissionen und Dekarbonisierung trotz steigenden Energieverbrauchs, begrenzte Flächen zur lokalen Gewinnung erneuerbare Energie, Notwendigkeit des Datenaustauschs zwischen (autonomen) Fahrzeugen und der Infrastruktur.

Die Solarstraßen von Solmove sind eine innovative und nachhaltige Lösung zur Energieerzeugung auf versiegelten Verkehrsflächen wie Straßen, Radwegen oder Einfahrten. Alleine in Deutschland eignen sich ca. 1.400 Quadratkilometer horizontale Flächen für Solarstraßen, mit deren Strom sich etwa 20 Millionen Fahrzeuge mit Strom versorgen ließen. Vorhandene Verkehrsflächen können so doppelt genutzt werden – nicht nur als Verkehrsweg, sondern auch für die Energiegewinnung. Dadurch lässt sich der Flächenverbrauch zur Erzeugung erneuerbarer Energie in der Natur verringern.

Induktive Ladetechnik

Durch die Kombination mit induktiver Ladetechnik könnten E-Autos auch während der Fahrt geladen werden. Solarstraßen aus den stabilen Photovoltaik-Modulen von Solmove wären großflächige Kraftwerke. Zudem ließe sich mit ihnen auch der Straßenbau revolutionieren. Denn mit dem von den Solarstraßen produzierten Strom können Kommunen Geld verdienen, indem sie den Strom direkt vor Ort nutzen oder einspeisen. So ließe sich langfristig der Bau oder der Unterhalt von Straßen teilweise refinanzieren.

Vorgesehen ist die Kopplung mit Informations-, Daten- und Ladetechnik: Der Fahrbahnbelag kann mehrfarbig leuchten und bietet auch die Möglichkeit, Informationen mit (autonomen) Fahrzeugen und anderen Verkehrsteilnehmern auszutauschen. Auch die kabellose Lademöglichkeit von Elektrofahrzeugen mittels Induktion ist damit umsetzbar und würde die Verbreitung von E-Mobilität unterstützen.

Smart Solar Streets für die Verkehrsinfrastruktur von morgen

Die Integration von smarter Funktionalität in Straßen hat laut einer aktuellen Studie von IDTechEx von 2018 ein weltweites Marktpotential, das sich in den nächsten 10 Jahren auf bis zu 18 Mrd. US-Dollar jährlich entwickeln wird. Die Studie erwähnt dabei rund 100 aktuelle Smart City-Projekte, die sich auf smarten Straßenbelag beziehen. Solmove sieht sich als einer der führenden Lösungsanbieter in diesem Bereich.

Um die Solarstraßen-Technologie zu einem marktfähigen Produkt weiterzuentwickeln und eine Serienproduktion in Deutschland aufbauen zu können, benötigt Solmove jedoch weitere finanzielle Unterstützung. Nachdem im letzten Jahr das Solarmobil der Firma Sono Motors extrem erfolgreich Mittel über Crowdinvesting eingesammelt hat, hat sich Solmove entschlossen, ebenfalls diesen Weg zu gehen. Ziel des Crowdinvestings ist die überschaubare Summe von 750.000 Euro. Mit der Crowdinvesting-Kampagne soll das Eigenkapital beschafft werden, das zwei weitere Förderprojekte vom Bund ermöglicht. Mit der Gesamtsumme aus Eigenkapital und Fördergeldern von insgesamt 2 Mio. Euro will Solmove das Produkt zur Marktreife bringen und die Produktion vorbereiten.

13.3.2020 | Quelle: Solmove | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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