Photovoltaik: Baubeginn für größten Solarpark Deutschlands

Ein Bauarbeiter mit Helm installiert ein Infoschild an einem Bauzaun. Das informiert über den geplanten Solarpark.Foto: EnBW/Karl Lehmann
Bauschild für Großprojekt: Ein EnBW-Mitarbeiter befestigt die Informationen rund um den Solarpark am Bauzaun.
Energieversorger EnBW startet den Bau für den größten Photovoltaikpark in Deutschland, der zugleich ohne Förderung auskommt. Das 187 MW starke Vorhaben wird in Brandenburg realisiert.

Baubeginn für den größten Solarpark Deutschlands: Knapp 26 Kilometer nordöstlich von Berlin im brandenburgischen Werneuchen baut Energieversorger EnBW den Solarpark „Weesow-Willmersdorf“. Wie EnBW mitteilte, werde er auf einer Fläche von 164 Hektar eine installierte Leistung von 187 Megawatt erreichen. Die Inbetriebnahme des Gesamtprojekts soll noch 2020 erfolgen.

„Der Solarpark ist unser erstes förderfreies Erneuerbaren-Projekt“, sagt Dirk Güsewell, Leiter Erzeugung Portfolioentwicklung der EnBW. Die Firma hatte erstmals im Oktober 2019 darüber informiert.

Regionale Wertschöpfung

Mehr als 40 Firmen seien im Auftrag der EnBW rund um den Bau des Solarparks beschäftigt. „Eine regionale Wertschöpfung ist uns wichtig“, so Güsewell. Dazu zählten die Bauleitung vor Ort, Verkehrssicherung, landschaftspflegerische und handwerkliche Leistungen bis hin zur Entsorgung. Während der Bauphase könnten zudem zeitweise bis zu 150 Arbeiter gleichzeitig für die Baustelle tätig sein. In der Betriebsphase würden anschließend mehrere Mitarbeiter ständig vor Ort sein und sich um die Wartung- und Instandhaltung kümmern.

Zwei Umspannwerke

Die Stromeinspeisung erfolge in drei 110-Kilovolt-Freileitungen der E.dis Netz GmbH. Dafür würden zwei neue Umspannwerke in unmittelbarer Nähe der Hochspannungsleitungen gebaut. Aktuell verlege die EnBW eine sieben Kilometer lange Kabeltrasse bis zu dem südwestlich geplanten Umspannwerk auf der Gemarkung Blumberg. Die knapp vier Kilometer lange Anbindung an das westlich vorgesehene Umspannwerk bei Börnicke erfolge später.

Die rund 465.000 Solarmodule des Parks würden nach Süden ausgerichtet und bis zu einer Bauhöhe von etwa drei Metern in einem Neigungswinkel von 20 Grad auf die Unterkonstruktion installiert. Sie verteilten sich auf insgesamt vier Solarfelder, unterteilt durch das örtliche Wegenetz, das auch weiterhin öffentlich zugänglich bleibe.

Das Sonnenkraftwerk hat eine geplante Betriebsdauer von 40 Jahren. EnBW setze deshalb auf hochwertige und langlebige Komponenten umfangreiche Qualitätssicherungsmaßnahmen.

Ökologische Maßnahmen

Eine eigens dafür beauftragte ökologische Baubegleitung sorge außerdem dafür, dass sämtliche Bauarbeiten im Einklang mit der Tier- und Pflanzenwelt verliefen. Es gehe dabei insbesondere um das Naturschutzgebiet „Weesower Luch“.

Zum Projekt gehören neben den rein technischen Anlagen auch zahlreiche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für den Arten- und Naturschutz. So soll die gesamte Fläche auf und um den Solarpark zu einem artenreichen Grünland werden. Zusätzlich zur Extensivierung der Flächen würden Sträucher und Bäume gepflanzt, wie auch Hecken und Trittsteinbiotope angelegt, die eine natürliche Ergänzung zu dem angrenzenden Tier- und Pflanzenschutzgebiet bildeten.

Die EnBW plant den Solarpark in Bauabschnitten in Betrieb zu nehmen. Dann will die Firma das Sonnenkraftwerk nach der vollständigen Inbetriebnahme und Abschluss aller Bauarbeiten auch der Öffentlichkeit vorstellen. , verspricht Thorsten Jörß, Leiter Projektentwicklung Photovoltaik bei der EnBW. Den für 16. März vorgesehenen Spatenstich hatte die EnBW aufgrund der aktuellen Situation der Corona-Infektion in Deutschland vorsorglich abgesagt.

16.3.2020 | Quelle: EnBW| solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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