E-Auto-Ladepark Hilden: Tesvolt liefert Photovoltaik-Speicher

Ladepark Hilden: Zu sehen ist ein Schild, das zu den provisorisch aufgestellten Tesla-Superchargern führt.Foto: Roland Schüren
Ladepark Hilden: Zwölf Tesla Supercharger auf Paletten sind bereits provisorisch installiert. Im August soll der erste Bauabschnitt fertig sein.
Am Autobahnkreuz Hilden entsteht ein Ladepark mit 114 Ladeplätzen für Elektroautos. Eine Photovoltaikanlage und zwei kleinere Windkraftanlagen sollen die Ladeplätze mit Strom versorgen. Ein Batteriespeicher soll Lastspitzen kappen und grünen Strom aus dem Netz speichern.

Für einen neuen Ladepark für Elektrofahrzeuge am Autobahnkreuz Hilden liefert der deutsche Hersteller Tesvolt Stromspeicher-Container mit einer Gesamtkapazität von 2 Megawattstunden. 114 Ladeplätze verschiedener Betreiber stehen künftig bereit, darunter 40 Supercharger der neuen V3-Generation von Tesla und 22 Schnellladeplätze des holländischen Anbieters Fastned. Alle Ladeplätze vom E-Auto-Ladepark Hilden werden zu 100 Prozent mit grünem Strom versorgt, den zum Teil eine große Photovoltaikanlage auf den Carports des Ladeparks liefert. Am Standort entstehen zudem Bürogebäude und Gastronomie mit Vertical Farming. Betreiber vom Ladepark „Seed & Greet“ ist der Bio-Bäcker Roland Schüren aus Hilden.

Rund 235.000 Fahrzeuge passieren den Autobahnknotenpunkt Kreuz Hilden zwischen A3 und A46 in Nordrhein-Westfalen täglich. Hier entsteht auf 12.000 Quadratmetern Fläche eines der größten Ladepark-Projekte Europas. An 62 Schnellladeplätzen von Tesla und Fastned können Elektrofahrzeuge ihren Akku mit einer Ladeleistung von bis zu 350 Kilowatt aufladen. Dazu kommen weitere acht öffentliche Ladeplätze mit einer Ladeleistung von bis zu 22 Kilowatt und 44 Ladeplätze für Mitarbeiter und Mieter, die Roland Schüren selbst betreibt.

Während des Ladevorgangs können Autofahrer das Bäckerei-Cafe-Bistro mit eigener Bio-Backstube nutzen oder das vertikale Gewächshaus besuchen, das sich auf 1.000 Quadratmeter über vier Stockwerke erstreckt. Hier werden Salat, Erdbeeren und Blaubeeren für den Bedarf der Bäckerei kultiviert. Die Abwärme der Backstube wird für Heizung, Warmwasser und das Vertical Farming genutzt. Im August soll der erste Bauabschnitt vom E-Auto-Ladepark Hilden mit etwa der Hälfte der Ladesäulen eingeweiht werden.

Amortisation in wenigen Jahren

Die Batteriespeicher des Wittenberger Herstellers Tesvolt werden einerseits Strom aus der über 700 Kilowatt großen Photovoltaikanlage und zwei kleinen Windkraftanlagen zwischenspeichern, um teure Lastspitzen zu kappen. Sie sollen aber auch grünen Strom aus dem Netz speichern, wenn er besonders günstig ist und das Stromnetz entlasten, wenn mehr Strom im Netz ist als abgenommen wird. Gregor Hinz, Energieberater und technischer Generalplaner des Projektes, geht davon aus, dass sich die beiden Speicher bereits nach wenigen Jahren amortisiert haben werden. Im Rahmen des Förderprogramms progres.nrw wird das Land Nordrhein-Westfalen zudem einen Teil der Investitionskosten übernehmen.

„Natürlich ist für einen Ladepark besonders wichtig, dass die Speicher jederzeit und schnell be- und entladen werden können, das schaffen aktuell nur wenige Speicherprodukte“, berichtet Hinz. Drei Gewerbespeicher-Hersteller hatte Hinz in der engeren Auswahl für den Ladepark Hilden. Tesvolt habe sich am Ende durchgesetzt, weil der Speichercontainer TPS flex sehr viel Leistung auf verhältnismäßig kleinem Raum biete und als einer der wenigen auf dem Markt die hohen technischen Anforderungen erfüllen konnte. Für das optimale Be- und Entladen der Zellen sorgt eine intelligente Batteriesteuerung, die Ingenieure von Tesvolt entwickelt haben und die auch für die hohe Speicher-Lebenserwartung von rund 30 Jahren verantwortlich sein soll.

Klimaschutz soll sich rechnen

„Den Klimawandel bekommen auch wir Bäcker ganz konkret zu spüren. Die Trockenheit der letzten Jahre führt dazu, dass das Mehl unserer Biolandwirte sich viel schwerer verarbeiten lässt. Mit dem Ladepark Seed and Greet will ich zeigen, dass Klimaschutz nicht nur ein ökologisches Muss ist, sondern dass er sich auch ökonomisch rechnet“, erklärt Roland Schüren. Der Unternehmer hat bereits vor zwölf Jahren seine Backstube am Standort Hilden auf ein ausgeklügeltes Energiekonzept umgestellt und dafür mehrere Auszeichnungen erhalten. Mit Erdgas- und Elektroautos beliefert er 20 Filialen mit seinen Bio-Backwaren und beschäftigt insgesamt 260 Mitarbeiter. Nun hat er mit dem Ladepark Hilden ein weiteres Projekt in Angriff genommen.

22.4.2020 | Quelle: Tesvolt | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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