Fraunhofer mit 13 Thesen zur Energiewende

Eine animierte Darstellung zeigt wie Wind- und Solarenergie zusammenwirken für die Sektorenkopplung.Foto: malp / adobe.stock.com
Wind und Photovoltaik sind entscheidend für die Sektorenkopplung und eine nachhaltige Energiewende.
Auf Basis von drei Energieszenarien haben Forschende von Fraunhofer-Instituten 13 Thesen abgeleitet, die für die Energiewende in Deutschland von zentraler Bedeutung sind. Neben dem Primat des erneuerbaren Stroms spielt auch die Solarthermie eine zentrale Rolle.

Forscher von Fraunhofer-Instituten gehen mit 13 Thesen zur Energiewende in Deutschland an die Öffentlichkeit. Konkret handelt es sich um Forschende des Fraunhofer Cluster of Excellence „Integrated Energy Systems“ (CINES). Wie die Gruppe mitteilte, haben sie auf Basis von drei Energiesystemmodellen 13 Thesen abgeleitet. Diese sollen zeigen, wie ein treibhausgasneutrales Energiesystem für Deutschland aussehen kann. Darin beschreiben sie neben der Rolle der erneuerbaren Energien, wie sehr seltene Stromflauten überbrückt werden können und warum Digitalisierung und europäische Zusammenarbeit eine hohe Relevanz für das Gelingen der Energiewende haben.

Solar- und Wind werden wichtigste Energiequellen

Ausgansgthese ist, dass erneuerbare Energien zur wichtigsten Energiequelle für Strom, Wärme und Transport werden. These zwei lautet, dass Biomasse, Solarthemie und Geothermiue noch weitere Potenziale erschließen können.

Im Fokus der Thesen steht die Frage nach der Gestaltung des nationalen Energiesektors, damit Deutschland im Jahr 2050 95 Prozent weniger Treibhausgase (gegenüber 1990) emittiert. Demnach entwickeln sich insbesondere Wind- und Solarenergie bis 2050 zur wichtigsten Energiequelle. Der Endenergieverbrauch in Deutschland gehe außerdem deutlich zurück, vor allem dort, wo heute fossile Energieträger wie Heizöl oder Erdgas dominieren. Gleichzeitig steige der Stromverbrauch für Verkehr, Gebäudewärme und chemische Prozesse in der Industrie.

Dunkelflaute und Kooperationen

In den sehr selten Zeiten einer Dunkelflaute übernähmen dann regelbare Kraftwerke die Energieversorgung. Entscheidend für das Gelingen der Energiewende sei neben Digitalisierung, Forschung und Entwicklung außerdem eine europaweite Zusammenarbeit. Dies betreffe beispielsweise die Identifizierung besonders ertragreicher Standorte oder notwendige Infrastrukturprojekte in der regionalen Wärmeversorgung.

Die 13 Thesen basieren auf Erkenntnissen aus drei Szenario-Studien, in denen Forschende der vier CINES-Kerninstitute Fraunhofer ISE, Fraunhofer IEE, Fraunhofer ISI und Fraunhofer IEG unterschiedliche Aspekte der Energiewende modelliert haben. Zu diesen Aspekten zählen die Auswirkungen von Verhaltensänderungen, die Rolle von Verfahren zur Herstellung klimaneutraler Energieträger (Power-to-Gas und Power-to-Liquid), die zunehmende Verzahnung von Strom, Wärme und Mobilität und eine nationale Wasserstoffstrategie.

14.5.2020 | Quelle: Fraunhofer | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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