Photovoltaik im Neubau: Nürnberg Nummer Eins

Ein alter Kirchturm hinter PV-Dach-Flächen.Foto: N-ergie / Ekke Winkler
Nürnberg ist bei PV-Dächern Spitze.
In einem Städtevergleich zum Einsatz der Photovoltaik im Neubau liegt Nürnberg vor Hannover an der Spitze. Die beiden größten Solarmuffel sind laut der Lichtblick-Studie Düsseldorf und Hamburg.

Geht es um den Einsatz der Photovoltaik im Neubau, ist Nürnberg unter Deutschlands Städten die Nummer Eins. Das geht aus einem Vergleich unter 14 Metropolen des Ökostromunternehmens Lichtblick hervor. Demnach realisiert die fränkische Metropole im Rahmen der allgemeinen Neubautätigkeit die meisten Solaranlagen. Die Quote beträgt 49,1 Prozent und errechnet sich aus dem Verhältnis der Fläche neugebauter PV-Anlagen zu den neugebauten Dachflächen im Jahr 2018.

Hinter Nürnberg rangieren Hannover und Leipzig auf den Plätzen zwei und drei. Am schlechtesten schnitten dagegen München, Düsseldorf und Hamburg ab. Insbesondere für Hamburg sei das Ergebnis der Recherche laut einer Mitteilung von Lichtblick vernichtend. So habe die Stadt an der Elbe rechnerisch nur 7,2 Prozent aller Neubaudachflächen für die Installation von Solaranlagen genutzt. „Das ist ein ernüchterndes Ergebnis für Hamburg“, sagt deshalb Ralph Kampwirth, Bereichsleiter Unternehmenskommunikation bei LichtBlick. Die geplante Solarpflicht für Neubauten sei überfällig und bringe hoffentlich einen deutlichen Zuwachs an Solarstrom.

Das Ergebnis sei damit klar. Noch werde das PV-Potenzial auf Dächern in den meisten Metropolregionen Deutschlands kaum ausgeschöpft. Dabei sei jedes neue Dach ohne Solaranlage eine vertane Chance für den Klimaschutz und eine verbrauchernahe Stromversorgung.

Energiewende in die Städte bringen

„Wir müssen die Energiewende endlich auch in die Großstädte bringen“, fordert deshalb Kampwirth. Das gehe am besten mit Solarstrom vom Dach. Und die Diskussionen über Abstandsregelungen bei Windkraft oder die Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen für PV-Anlagen zeigten, dass die Verantwortung nicht nur bei der Landbevölkerung liegen sollte.

Umgerechnet auf die deutschen Haushalte zeigten sich aber die Möglichkeiten der einzelnen Städte. Hätte München das Potential der Neubaudachflächen voll und ganz genutzt, könnten sie bereits jetzt über 10.000 Haushalte mit Solarstrom versorgen, Hamburg rund 11.500, in Berlin wären es 16.200 Haushalte. Gerade in den Millionenstädten werde dagegen nur ein kleiner Bruchteil erschlossen.

Das Marktforschungsunternehmen Statista habe für die 14 deutschen Städte mit mehr als 500.000 Einwohnern auf Basis der Daten der Landesämter für Statistik die Anzahl der im Jahr 2018 neu errichteten Wohngebäude und gewerblich genutzter Gebäude ermittelt und anhand wissenschaftlich basierter Umrechnungsfaktoren die jeweiligen Dachflächen ermittelt.

18.6.2020 | Quelle: Lichtblick | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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