Photovoltaik-Produktion in Europa ohne Subventionen machbar

Zu sehen ist eine Maschine zur Photovoltaik-Produktion, die sich auch wieder in Europa ansiedeln könnte.Foto: Singulus
Der Photovoltaik-Maschinenbau hält eine vollintegrierte Photovoltaik-Produktion in Europa für machbar.
Eine Studie von VDMA und Fraunhofer ISE zeigt die ökologische und ökonomische Machbarkeit einer Photovoltaik-Produktion in Europa. Der erforderliche Zubau an Photovoltaik-Leistung in Europa bedeutet ein attraktives Marktvolumen.

Argumente, dass sich Photovoltaik Produkte „Made in Europe“ ökonomisch nicht rechnen, sind keineswegs in Stein gemeißelte Fakten. Im Gegenteil: die gemeinsame Studie von VDMA Photovoltaik Produktionsmittel und Fraunhofer ISE zeigt, dass eine Photovoltaik-Produktion in Europa ökologisch und vor allem ökonomisch machbar ist, ohne Subventionen. Die Studie hat dazu den Fall der Wiederansiedlung einer vollintegrierten PV-Produktion in Europa betrachtet.

Attraktives Marktvolumen in Europa

Die Photovoltaik kann vom drastisch steigenden Bedarf an Energie aus erneuerbaren Quellen profitieren. Sei es für Strom, Transport oder Wärme sowie den dafür auch benötigten Speichern, wie beispielsweise Wasserstoff. Allein in Europa ist hierzu ein jährlicher Zubau an Photovoltaik-Leistung von etwa 100 GW pro Jahr notwendig. Das Marktvolumen für die dafür notwendigen Module, die für Großanwendungen pro Watt Modulleistung zwischen 0,20 bis 0,24 Euro kosten, liegt im Viertel Milliarden Euro Bereich. Es wird momentan fast ausschließlich von Asien bedient. Diese Marktgröße, das noch immer in Europa vorhandene Know-how im Bereich Forschung und Maschinenbau sowie die Erkenntnis der Lieferketten Problematik, die gerade in der aktuellen Corona Krise sichtbar wurde, macht eine Photovoltaik-Produktion in Europa attraktiv.

Wiederansiedlung von PV-Produktion in Europa unterstützen

Vor diesem Hintergrund lassen sich derzeit zahlreiche Initiativen und Zusammenschlüsse in Europa beobachten. Die Aktivitäten zielen darauf ab, eine Wiederansiedlung einer Photovoltaik Produktion in Europa und dessen Weiterentwicklung zu realisieren. Hier sind unter anderem die Aktion „Solar act now“ vom IPVF-Institut in Frankreich und auch die „Solar Manufacturing Accelerator“ Initiative zu nennen. Eine weitere Initiative, die aus der VDMA Studie hervorgegangen ist und eine „5GW+ Green Fab“ beschreibt, beteiligt sich an dieser „Solar Manufacturing Accelerator“ Initiative. Der VDMA unterstützt hierzu mit seinen Mitgliedern eine Wiederansiedlung einer Photovoltaik-Produktion in Europa, wenn diese grundsätzlich ohne Subventionen wettbewerbsfähig ist. Um dieses Ziel zu erreichen, sind aus Sicht des VDMA drei strategische Achsen erforderlich:

  • Der Erfolg eines ambitionierten europäischen F&E-Programms, das sich auf die Märkte konzentriert.
  • Die Entwicklung von kollaborativen Technologieplattformen.
  • Die Entwicklung von Rahmenbedingungen, die faire Wettbewerbsbedingungen, finanzielle Stabilität und Nachhaltigkeit des entstehenden Ökosystems, integriert in die europäische Kreislaufwirtschaft, gewährleisten.
Zur Einordnung

Die Kosten pro kWh erzeugtem Strom mit Photovoltaik liegen bei Ausschreibungen in Deutschland bereits bei deutlich unter 4 Euro-Cent/kWh, in sonnenreichen Ländern sogar im 1,5 Dollar-Cent/kWh Bereich. Damit ist Photovoltaik die weltweit günstigste Form, um Strom zu erzeugen.

2.7.2020 | Quelle: VDMA | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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