Forschungsfertigung Batteriezelle fragt nach Industriebedarf

Ausgestreckte Hand hält eine Batterie voller EnergieFoto: adobe.stock.com / ra2 studio
Die Forschungsfertigung Batteriezelle (FFB) will in einem Workshop klären, welchen Bedarf die Industrie genau hat. Entsprechend will das Projekt seine Aktivitäten ausrichten.

Die Forschungsfertigung Batteriefertigung (FBB) geht an den Start und fragt nach dem Industriebedarf. Diesem Zweck dient ein Konsortialworkshop in Aachen am 9. Dezember 2020. So will die FBB das Angebot entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Batteriezellproduktion auszurichten.

Die FFB, ein neuer Institutsteil des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnologie IPT, soll dafür am Standort Münster zum Zentrum der Entwicklung einer modernen und skalierbaren Batteriezellproduktion für Deutschland und Europa werden. Damit die Produktion in Deutschland zukünftig neue Batterietechnologien effizienter, günstiger und in höchster Qualität bereitstellen könne, fördere der Bund und das Land Nordrhein-Westfalen den Aufbau der Forschungsfabrik mit insgesamt 700 Millionen Euro. Die Fabrik stelle zugleich eine Forschungs- und Fertigungsinfrastruktur zur Verfügung. Damit sollen Unternehmen und Forschungseinrichtungen die seriennahe Produktion neuer Batterien erproben, umsetzen und optimieren.

Konsortium aus Forschung und Industrie

In dem Workshop soll sich ferner ein Konsortium aus Industrie und Forschung bilden, das die Anforderungen an die Batteriezellproduktion definiert. Die Teilnehmenden haben so die Möglichkeit, die zukünftigen Inhalte und Schwerpunkte der FFB mitzubestimmen. Das Angebot richte sich an Hersteller von Maschinen und Anlagen zur Batterieproduktion. Außerdem ziele es auf alle Industriefirmen, die bereits heute Akkumulatoren in ihren Produkten verwenden oder Anwendungen für die Zukunft planen.

„Die Verzahnung von Forschung und Industrie ist die Voraussetzung für den Aufbau des Wirtschaftszweigs Batterie in Deutschland“. So äußerte sich Professor Fritz Klocke, Geschäftsführender Leiter der FBB. „Mithilfe von Konsortien und entsprechenden Workshops wollen wir in der FFB eine Umgebung schaffen, in der beide Sektoren über den gesamten Wertstrang der Batteriezellproduktion eng zusammenarbeiten“.

Dies schließe alle Schritte im Lebenszyklus der Batteriezelle mit ein. Somit zählen dazu die Materialproduktion, der Maschinen- und Anlagenbau, die Zellherstellung, die Batterienutzung sowie das Recycling. Mögliche Formate der Zusammenarbeit sieht die FFB zum Beispiel in Konsortialstudien. Darüber hinaus plane die FFB, neue Erkenntnisse auf dem Gebiet der Batteriezellforschung in Kongressen und Fachtagungen zu teilen und zu diskutieren.

Ergebnisse für Weiterbildungsprogramm

„Die Ergebnisse unserer Forschungs- und Konsortialprojekte nutzen wir für ein umfassendes Weiterbildungsprogramm“, so Klocke. „Damit möchten wir qualifiziertes Fachpersonal, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, aber auch Studierende auf den neusten Stand der Batteriezellforschung bringen“.

Als Teilinstitut des Aachener Fraunhofer IPT nutzt die FFB ferner weitreichende Erfahrungen beim Aufbau seiner Konsortien. Zurzeit arbeite das Team der FFB gemeinsam mit neun weiteren Fraunhofer-Instituten, dem Münster Electrochemical Energy Technology der Universität Münster sowie dem Lehrstuhl Production Engineering of E-Mobility Components der RWTH Aachen an der Konzeption des Gebäudes im Hansa Business Park Münster sowie der Fertigungslinien. Geplant sei, das neue Gebäude im Juni 2022 zu beziehen. Der Produktionsstart erfolge voraussichtlich Anfang 2023. Langfristig soll die FFB rund 150 Mitarbeitende beschäftigen.

6.8.2020 | Quelle: Fraunhofer IPT | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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