Integrierte WärmeWende Wilhelmsburg IW3: BMWI startet weiteres Reallabor der Energiewende

Zu sehen ist die Übergabe des Förderbescheids für das Reallabor „Integrierte WärmeWende Wilhelmsburg IW3“ mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft.Foto: obs/Hamburg Energie GmbH/Ulrich Perrey
Übergabe des Förderbescheids für das Reallabor „Integrierte WärmeWende Wilhelmsburg IW3“ (vlnr): Nathalie Leroy (Geschäftsführerin Hamburg Wasser), Jens Kerstan (Umwelt- und Energiesenator Hamburgs), Andreas Feicht (Staatssekretär Bundeswirtschaftsministerium), Michael Prinz (Geschäftsführer Hamburg Energie)
Mit dem Reallabor „Integrierte WärmeWende Wilhelmsburg IW3“ zeigt Hamburg-Wilhelmsburg neue Lösungen für eine sichere und günstige Wärmeversorgung auf Basis erneuerbarer Energien im urbanen Raum. Die Kopplung der Bereiche Wärme, Strom und Mobilität ermöglicht eine energieeffiziente und CO2-neutrale Versorgung des stark wachsenden Stadtteils.

Mit der feierlichen Übergabe des Zuwendungsbescheids durch den zuständigen Staatssekretär für Energiepolitik im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Andreas Feicht, ist nun der offizielle Startschuss für das Reallabor der Energiewende gefallen. „Nachdem letzte Woche mit WESTKÜSTE 100 das erste Wasserstoff-Reallabor an der Küste von Schleswig-Holstein an den Start gegangen ist, demonstriert Hamburg mit ‚Integrierte WärmeWende Wilhelmsburg IW3‘ ab heute, wie ein Reallabor in einem urbanen Umfeld funktioniert“, sagt Staatssekretär Andreas Feicht. „IW3 wird mit dem Konzept der integrierten Wärmewende zu einem Leuchtturm für die Energie- und Wärmewende im urbanen Raum. Die hier erprobten Konzepte sind deutschlandweit übertragbar.“

Jens Kerstan, Senator für Umwelt und Energie sowie Aufsichtsratsvorsitzender Hamburg Energie ergänzt: „Unser Reallabor mit der Tiefenwärme hat das Potential, deutschlandweit zum Musterbeispiel für die Wärme- und Energiewende in städtischen Räumen zu werden. Damit übernimmt Hamburg einmal mehr eine Vorreiterrolle für innovative Energiewendeprojekte. Die Fördergelder ermöglichen einen schnelleren Transfer von Forschung in die Praxis, um neue Technologien und Lösungsansätze zu erproben. Für Hamburg ist dies ein weiterer wichtiger Schritt hin zu einer klimafreundlichen Stadt und fügt sich wunderbar in unseren Klimaplan ein.“

Über eine Geothermie-Anlage wird in Wilhelmsburg aus einer Thermalwasser-Lagerstätte in etwa 3.500 Metern Tiefe geothermische Energie gewonnen. Diese wird in das lokale Nahwärmenetz eingespeist. Saisonal überschüssige Wärme wird in den warmen Sommermonaten in einem oberflächennahen, wasserleitenden Gestein zwischengespeichert. Eine systemübergreifende Technologieplattform koppelt über ein virtuelles Kraftwerk Wärme, Strom und Mobilität. Das soll eine intelligente, effiziente und regenerative Energieversorgung im Stadtquartier ermöglichen. Zudem entwickeln die beteiligten Partner für „Integrierte WärmeWende Wilhelmsburg IW3“ einen offenen Wärmemarktplatz. Über diesen soll Energie aus verschiedenen Quellen und von verschiedenen Anbietern transparent, hochautomatisiert und effizient gehandelt werden. Gerade die Erprobung eines offenen Wärmemarktplatz stellt ein Konzept mit bundesweiter Vorbildfunktion dar. In der kommenden Ausgabe der Solarthemen wird dazu ein Hintergrundartikel erscheinen.

Knapp 30 Millionen Euro Förderung

Insgesamt fördert das BMWi die Konsortialpartner von IW3 – Hamburg Energie GmbH, Geothermie Hamburg Wilhelmburg GmbH, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Christian-Albrecht-Universität zu Kiel, Hamburg Institut, Consolaqua Beratungsgesellschaft mbH – mit rund 22,84 Millionen Euro.

Integrierte WärmeWende Wilhelmsburg IW3 ist einer der 20 Gewinner des BMWi-Ideenwettbewerbes Reallabore der Energiewende. Diese gab Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier am 18. Juli 2019 in Berlin bekannt. Mit den Reallaboren werden Innovationsprojekte im Industriemaßstab umgesetzt, um den Transfer von Technologien und Lösungen für die Energiewende in den Markt zu beschleunigen.

Die Reallabore der Energiewende sind Teil des 7. Energieforschungsprogramms. Mit dem Programm unterstützt die Bundesregierung Forschung und Entwicklung im Bereich zukunftsweisender Energietechnologien.

12.8.2020 | Quelle: Hamburg Energie, BMWi | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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