Rekordzubau für Photovoltaik-Kleinanlagen in 2020 erwartet

Zu sehen ist ein Balkendiagramm, dass die Entwicklung des Marktsegmentes Photovoltaik-Kleinanlagen in den ersten beiden Quartalen 2020 im Vergleich zu 2019 zeigt.Grafik: EUPD Research
Eine aktuelle Prognose von EUPD Research weist für das Segment der Photovoltaik-Kleinanlagen unter 10 kW Leistung nach 427 MW im ersten Halbjahr 2020 für das Gesamtjahr einen Spitzenwert von gut 800 MW aus. Damit würde der bisherige Rekordzubau in diesem Anlagen-Segment aus dem Jahre 2011 übertroffen.

Analog zur Gesamtmarktentwicklung ist laut EUPD Research seit 2015 ein stetiges Wachstum der Neuinstallationen an Photovoltaik-Kleinanlagen bis 10 kW Leistung in Deutschland zu erkennen. Nach Rekordwerten im ersten Halbjahr 2020 wird einer aktuellen Analyse von EUPD Research zufolge auch in der zweiten Jahreshälfte ein weiteres Marktwachstum prognostiziert. Insgesamt erwarten die Bonner Markt- und Wirtschaftsforscher für das Gesamtjahr 2020 mit 108.000 Photovoltaik-Kleinanlagen unter 10 kW Leistung eine installierte Leistung von 801 MW. Damit dürften die Neuinstallationen in 2020 für dieses Anlagensegment das bisherige Rekordjahr 2011 klar übertreffen. Damals lag die neu installierte Leistung dieses Anlagensegments bei 760 MW.

Die Detailanalyse der Installationszahlen des ersten Halbjahres zeigt im Jahresvergleich ein überdurchschnittlich starkes Wachstum der Photovoltaik-Kleinanlagen zwischen 7 und 10 kW Leistung um 153 Prozent. Dies bestätigt den langfristigen Trend im Kleinanlagensegment zu immer größeren Solaranlagen. Während im Gesamtjahr 2019 die Durchschnittsgröße der PV-Anlagen unter 10 kW noch bei 7,35 kW lag, sind die Anlagen in den ersten sechs Monaten in 2020 durchschnittlich bereits 7,48 kW groß.

Photovoltaikmarkt als Treiber für private Verkehrs- und Wärmewende

Bereits im zehnten Jahr befragt EUPD Research mit dem EndkundenMonitor Besitzer und Planer von PV-Anlagen. Im Kontext sinkender Einspeisevergütungen und steigender Stromkosten ist ein zentrales Ergebnis dieser Untersuchungsreihe die stark gewachsene Bedeutung des Eigenverbrauches an Solarstrom. Entsprechend  zeigt die aktuelle Analyse, dass Besitzer neuerer Anlagen gezielte Maßnahmen ergreifen, um den Eigenverbrauch des selbst erzeugten Solarstroms zu steigern.  

Dies zeigt die hohe Relevanz des Photovoltaikausbaus für die Verkehrs- und Wärmewende in privaten Haushalten durch einen hohen Eigenverbrauch des selbst erzeugten Solarstroms. Mit 82 Prozent passt die Mehrheit der Neuanlagenbesitzer in 2020 die Nutzung von Haushaltsgeräten der Verfügbarkeit des Solarstroms an. Während dies zumeist keine größeren Investitionen bedingt, setzen 41 Prozent auf den Betrieb eines Batteriespeichers, um den solaren Eigenverbrauch zu erhöhen.

Mehr als ein Viertel der Käufer einer PV-Anlage im Jahr 2020 haben oder beabsichtigen die Anschaffung eines Elektroautos. Der zusätzliche Stromverbrauch des E-Autos von 2.500 bis 4.000 kWh lässt so den Eigenverbrauch stark wachsen und zahlt sich gleichzeitig im Geldbeutel aus. Dem aktuellen Strompreis für private Haushalte von gut 31 Eurocent je Kilowattstunde stehen hier Stromgestehungskosten einer neuen Solaranlage von unter 10 Eurocent gegenüber. Smart Home Applikationen befinden sich für gut ein Fünftel der PV-Anlagenbesitzer in 2020 gleichermaßen im Fokus zur Eigenverbrauchsmaximierung, wie auch die Anschaffung einer Wärmepumpe zum strombasierten Heizen.

Bereits zum zehnten Mal in Folge analysiert EUPD Research im Rahmen des jährlich erscheinenden EndkundenMonitors neben dem Kaufverhalten von PV-Anlagenbesitzern sowie -planern ebenfalls aktuelle und potenzielle Trends in diesem Bereich. Dabei sind die klassischen Themenfelder wie Markenbekanntheit, Markenwahl und Weiterempfehlung von PV-Modulen, Wechselrichtern sowie Batteriespeichern erneut Bestandteil der Studie. Der Fokus in diesem Jahr liegt auf Elektromobilität sowie Batteriespeicher-Lösungen.

12.8.2020 | Quelle: EUPD Research | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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