Photovoltaik: Meyer Burger hat Verluste im ersten Halbjahr 2020 gemacht

Zu sehen ist eine Halle in Bitterfeld. Der geplante Aufbau einer Solarzellenfertigung dort hat für Meyer Burger Verluste verursacht.Foto: Meyer Burger
In Bitterfeld-Wolfen mietet Meyer Burger Gebäude des ehemaligen Solarzellenherstellers Sovello langfristig an.
Die strategische Neuausrichtung von Meyer Burger vom Maschinenzulieferer zum Hersteller von Solarzellen und Solarmodulen hat die Geschäftstätigkeit im ersten Halbjahr 2020 belastet. Das Unternehmen machte im ersten Halbjahr 2020 deutliche Verluste.

Das Jahr 2020 ist für die Meyer Burger Technology AG ein Jahr der Transformation. Der Verwaltungsrat hat im ersten Halbjahr 2020 entschieden, das Geschäftsmodell anzupassen und die Gesellschaft zukunftsfähig aufzustellen. Meyer Burger will sich als technologisch führender Hersteller von Solarzellen und Solarmodulen positionieren. Der Konzernumbau vom Meyer Burger hat Verluste verursacht.

Demzufolge werden die Produktionsmaschinen für die Heterojunction/SmartWire-Technologie in Zukunft nur noch exklusiv zum eigenen Gebrauch hergestellt. Um die Neuausrichtung finanzieren zu können, hat die Gesellschaft eine Kapitalerhöhung mit einem Bruttoerlös von 165 Mio. Schweizer Franken erfolgreich abgeschlossen, nachdem die Aktionäre an der außerordentlichen Generalversammlung vom 10. Juli 2020 zugestimmt hatten. Der Verkauf des Mikrowellen- und Plasmatechnologie-Unternehmens Muegge GmbH führt zu einem Cash-Zufluss von rund 24 Mio. Schweizer Franken und zu einem Buchgewinn von rund 4 Mio. Schweizer Franken

Meyer Burger hat Verluste von knapp 39 Mio. Schweizer Franken zu verkraften

Die Geschäftstätigkeit im ersten Halbjahr 2020 war belastet durch die strategische Neuausrichtung und außerordentliche Lage mit der COVID-19 Pandemie. In diesem schwierigen Marktumfeld erzielte Meyer Burger einen Auftragseingang von 32,2 Mio. Schweizer Franken (erstes Halbjahr 2019: 94. Mio. Schweizer Franken). Der Nettoumsatz sank im Vergleich zur Vorjahresperiode um 52,5 Prozent auf 51 Mio. Schweizer Franken.

Resultierend aus dem schwachen Geschäftsgang lag der EBITDA unter dem Vergleichswert der Vorjahresperiode. Der Wert erreichte im ersten Halbjahr 2020 –27,5 Mio. Schweizer Franken (erstes Halbjahr 2019: 14,5 Mio. Schweizer Franken). Meyer Burger hat Verluste im ersten Halbjahr 2020 von –38,6 Mio. Schweizer Franken erwirtschaftet (ersten Halbjahr 2019: 1.8 Mio. Schweizer Franken).

Der Start der eigenen Solarzellen- und Modulfertigungen ist für das 2. Quartal 2021 vorgesehen. Meyer Burger hat sich bereits für Standorte im Solar Valley in Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt) sowie in Freiberg (Sachsen) entschieden. Die Voraussetzungen an den Standorten hat ein Team aus internen und externen Produktionsspezialisten evaluiert und als sehr vorteilhaft bewertet.

Die Kapazitäten zum Produktionsstart im ersten Halbjahr 2021 werden bei jährlich 400 MW in der Solarzellenproduktion und 400 MW in der Modulproduktion liegen. Der Verwaltungsrat rechnet damit, dass die neu ausgerichtete Meyer Burger Gruppe bereits mit diesem Produktionsvolumen einen operativen Gewinn erreichen kann. Vorgesehen ist  ein weiterer Ausbau bis zu 5 GW.

Die Eigenproduktion von Solarzellen und -modulen ermöglicht es der Gesellschaft, eine einzigartige Positionierung in der Photovoltaik-Industrie zu erreichen und künftig mit attraktiven Margen einen substanziellen und nachhaltigen Mehrwert für ihre Aktionäre zu schaffen.

Der Bericht zum Halbjahr 2020 ist unter dem nebenstehenden Link zu finden.

14.8.2020 | Quelle: Meyer Burger | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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