Photovoltaik auf Parkplätzen: Baden-Württemberg schreibt aus

Autos auf einem mit PV-Modulen überdachten Parkplatz.Foto: Oliver Ristau
Baden-Würrtemberg will wie hier im spanischen Reus mehr Parkplätze mit Photovoltaik bestücken.
Baden-Württemberg will Erfahrung mit Photovoltaikanlagen auf überdachten Parkplätzen zur Versorgung von Elektroautos sammeln. Das Land schreibt vier Projekte aus und gibt dafür eine dreiviertel Million Euro.

Wie sich die Photovoltaik auf überdachten Parkplätzen bewährt, will Baden-Württemberg durch eine Ausschreibung herausfinden. Wie das Umweltministerium des Landes mitteilte, könnte die PV so direkt zur Beladung von Elektroautos zum Einsatz kommen.

Die Überdachung von Parkplätzen mit Photovoltaik-Anlagen ist eine von vielen Maßnahmen, die das neue Klimaschutzgesetz des Landes vorsieht.

„Eine optimale Nutzung für den Klimaschutz ist dann gegeben, wenn es uns gelingt, mit dem direkt vor Ort erzeugten Solarstrom Elektrofahrzeuge aufzuladen“. Das sagte Umweltminister Franz Untersteller. „Denn dann könnten gleichzeitig auch lokale Netzüberlastungen durch die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge vermieden werden.“

PV-Pflicht ab 2022

Um diese Ziele erreichen zu können, schreibt das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft nun Pilotprojekte aus, die eine Förderung von insgesamt 750.000 Euro erhalten. Mit maximal vier solcher Projekte will das Ministerium ferner Erfahrungen und Erkenntnisse sammeln, um im Anschluss all jene praxisnah unterstützen zu können, die die PV-Pflicht vom 1. Januar 2022 an umsetzen müssen. Neben der Überdachung von Parkplätzen umfasst das neue Gesetz unter anderem auch Photovoltaik-Anlagen für Neubauten von Nicht-Wohngebäuden.

Um die überdachten Stellplätze optimal und effizient für den Klimaschutz nutzen zu können, wird das Umweltministerium zudem bei der Auswahl darauf achten, dass die Parkplätze verschiedene Merkmale aufweisen, um möglichst viele unterschiedliche Informationen und Erkenntnisse gewinnen zu können. Fragen sei etwa Parkplatz oder Parkhaus, Kurzzeit- oder Langzeitparkplätze. Außerdem sei zu ermitteln, ob die Stellplätze ebenerdig oder im obersten Geschoss liegen und welche Arten der PV-Überdachung vorliegen. Schließlich sei zuklären, wie schnell die Ladeleistung sei.

Die Erkenntnisse und Erfahrungen werde das Umweltministerium anschließend unter wissenschaftlicher Begleitung in einem Bericht veröffentlichen. Minister Untersteller sagt: „Wir wollen hier mit einer innovativen Solarüberdachung und intelligenter Ladeinfrastruktur Vorbild für andere Bundesländer sein.“

1.9.2020 | Quelle: Umweltministerium BW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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