Photovoltaik und Infrarotheizung für Häuser im Spreewald

Eine Illustration mit solar gedeckten Mehrfamilienhäusern, einer Familie udn einer solaren Ladestation.Illustration: Autarkie-Team
Das Bauprojekt der LWG soll mit hoher Energieautarkie udn einfacher Technik erschwingliche Mieten ermöglichen.
Die Lübbener Wohnungsbaugesellschaft (LWG) baut im Spreewald Mehrfamilienhäuser mit Photovoltaik und Infrarotheizung. Bei einem Versorgungsgrad von mehr als 50 Prozent sollen die Wohnungen auch erschwingliche Mieten ermöglichen.

Die Photovoltaik kommt zusammen mit Infrarotheizungen für neue Wohnhäuser Im Spreewald zum Einsatz. Wie die LWG mitteilte, gehe es ihr dabei um eine Vereinfachung der Haustechnik, die den Bewohnern Kosten spare und CO2 auf ein Minimum reduziere. „Der Schlüssel dazu ist eine hohe Autarkie durch Solarenergie für Wärme, Strom und Mobilität.“ Das sagt der von der LWG beauftragte Planer Professor Timo Leukefeld.

Es geht dabei um den Neubau von zwei Mehrfamilienhäusern in Lübben mit jeweils sieben Wohnungen auf 575 Quadratmeter Wohnfläche. Dort sollen Photovoltaik und Infrarotheizung zum Einsatz kommen.

Die Gebäude erhalten jeweils PV-Anlagen mit 37,7 Kilowatt Leistung. Der Strom stehe den Haushalten für ihren Bedarf, die Infrarotheizung und die Warmwasserbereitung zur Verfügung. Photovoltaik-Akkus mit 73 kWh Speicherkapazität sollen ferner den überschüssigen Solarstrom aufnehmen. Dank dieser Kombination erwartet die LWG einen solaren Deckungsgrad am gesamten Energiebedarf der Häuser von 51 bis 56 Prozent. In der Prüfung ist noch die Einrichtung von möglichen Ladestatitionen für Elektroautos, die das System auch noch versorgen könnten.

„Im Wohnungswesen Richtung Strom“

Für die Infrarotheizung statt einer Solarthermieanlage habe sich Planer Leukelfeld entschieden, weil er weg wolle von der wassergeführten Heizung. „Wenn wir über die Hälfte des Strombedarfs mit Photovoltaik erzeugen, gehen die Energiekosten stark nach unten“, sagt er. „Es soll im Wohnungswesen in Richtung Strom gehen, das ist auch die politische Ausrichtung.“

Infrarotheizungen hätten Vorteile. Bei einer Lebensdauer von 30 bis 40 Jahren seien sie wartungsfrei und reduzierten die Investitionskosten der Heizung drastisch. Zudem sorgten sie für eine angenehme Strahlungswärme. Und Solarstrom, der in dieser Anlagengröße etwa 8 bis 10 Cent je Kilowattstunde koste, mache so eine Pauschalmiete möglich. Dadurch könnten Vermieter ihre Mietrendite steigern und bis zu 3 Euro je Quadratmeter mehr Mieteinnahme generieren. „Das ist ein Anreiz, konsequent energieautarke Häuser mit Pauschalmiete zu bauen“, ist Leukefeld überzeugt.

Pauschalmiete und Energieflat

Die Mieter jedenfalls sollen eine Pauschalmiete inklusive Energieflat für Wärme und Strom erhalten, die zunächst für einen begrenzten Zeitraum gelte. Sie enthalte die Nettokaltmiete, Energie für Heizung und Warmwasser, den Haushaltsstrom und anteiligen Gemeinschaftsstrom. Über steigende Energiekosten bräuchten sie sich also keine Gedanken zu machen.

Außerdem erwarten die Initiatoren, dass die Kosten für die Wartung und Instandhaltung durch das System deutlich niedriger ausfallen. Weil sich der Handwerkermangel noch verschärfen könnte, führe der Wartungsaufwand für die sonst übliche komplexe Heizungstechnik zu erheblichen zusätzlichen Kosten für Mieter und Vermieter.

Insgesamt verspricht die LWG mit der Photovoltaik und Infrarotheizung für die neuen Häuser im Spreewald attraktive Wohnungen mit erschwinglichen Mieten für alle Bevölkerungsschichten.

1.9.2020 | Quelle: LWG | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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