IEA-Bericht „Energy Technology Perspectives 2020“ fordert Ausweitung sauberer Energietechnologien sofort

Zu sehen ist ein Photovoltaik-Solarpark. Laut IEA-Bericht „Energy Technology Perspectives 2020“ müssen die Erneuerbaren schneller wachsen als bisher.Foto: Greenko
Mega-Photovoltaik-Solarpark in Indien: Um dem enormen Anstieg der Stromnachfrage gerecht zu werden, müssen die erneuerbare Energien schneller wachsen.
Die Internationale Energieagentur IEA hat den Bericht „Energy Technology Perspectives 2020“ veröffentlicht. Laut Bericht müssen schnell neue saubere Energietechnologien entwickelt werden und die erneuerbare Energien müssen viermal so stark ausgebaut werden wie bisher.

Laut dem IEA-Bericht „Energy Technology Perspectives 2020“ sind dringend Anstrengungen erforderlich, um weltweit saubere Energietechnologien zu entwickeln. Insbesondere die CO2-Emissionen aus Bereichen außerhalb des Energiesektors wie die des Verkehrs, der Gebäude und der Industrie muss man stärker reduzieren, um die Netto-Null-Emissionsziele zu erreichen.

Energy Technology Perspectives 2020 (ETP 2020) untersucht, wie man die Herausforderung angehen kann, langlebige Energieanlagen zu ersetzen, die bereits auf der ganzen Welt in Betrieb sind. Dabei geht es um Anlagen einschließlich ineffizienter Kohlekraftwerke, Stahlwerke und Zementöfen, von denen man die meisten erst kürzlich in aufstrebenden asiatischen Volkswirtschaften gebaut hat und die noch für Jahrzehnte arbeiten könnten.

Der Energiesektor und die Schwerindustrie machen heute zusammen etwa 60 % der Emissionen aus der vorhandenen Energieinfrastruktur aus. Dieser Anteil steigt bis 2050 auf fast 100 %, wenn man keine Maßnahmen zur Steuerung der Emissionen ergreift. Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer raschen Entwicklung von Technologien wie Wasserstoff- und Kohlenstoffabscheidung.

Beschleunigte Innovation von entscheidender Bedeutung

Es ist von entscheidender Bedeutung, sicherzustellen, dass neue saubere Energietechnologien rechtzeitig für wichtige Investitionsentscheidungen verfügbar sind. In der Schwerindustrie könnten beispielsweise strategisch zeitgesteuerte Investitionen dazu beitragen, rund 40 % der kumulierten Emissionen aus der vorhandenen Infrastruktur in diesen Sektoren zu vermeiden. Beschleunigte Innovation ist hierfür von entscheidender Bedeutung.

Die Autoren des Berichts erwarten, dass Wasserstoff eine große und vielfältige Rolle bei der Erreichung der Netto-Null-Emissionen spielt. Indem er eine Brücke zwischen dem Energiesektor und den Industrien bildet, in denen die direkte Nutzung von Elektrizität eine Herausforderung darstellt. Das sind zum Beispiel die Stahlindustrie oder die Schifffahrt. Im IEA-Szenario für nachhaltige Entwicklung – ein Weg zur Erreichung internationaler Energie- und Klimaziele – muss man die globale Kapazität von Elektrolyseuren, die Wasserstoff aus Wasser und Strom erzeugen, von heute 0,2 Gigawatt auf 3 300 Gigawatt im Jahr 2070 erweitert. Im Jahr 2070 verbrauchen diese Elektrolyseure doppelt so viel Strom wie China heute. Die Kohlenstoffabscheidung muss man im Szenario der nachhaltigen Entwicklung in einer Reihe von Sektoren einsetzen. Das betrifft auch die Herstellung von synthetischen Kraftstoffen und von kohlenstoffarmem Wasserstoff. Und moderne Bioenergie ersetzt direkt fossile Brennstoffe in Bereichen wie Verkehr Sie gleicht Emissionen indirekt durch die kombinierte Nutzung mit der Kohlenstoffabscheidung aus.

Das rasante Tempo des technologischen Wandels, das erforderlich wäre, damit die Welt bis 2050 die Netto-Null-Emissionen erreicht, wird im Faster Innovation Case des Berichts untersucht. Um dem enormen Anstieg der Stromnachfrage gerecht zu werden, müssten die installierten Leistungen für erneuerbare Energien durchschnittlich etwa viermal so hoch sein wie heute.

Der IEA-Bericht „Energy Technology Perspectives 2020“ ist unter dem neben stehenden Link zu finden.

14.9.2020 | Quelle: IEA | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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