Biomasse-Anteil an der Stromerzeugung in Deutschland bei neun Prozent

Zu sehen ist eine Energieholzplantage. Der Biomasse-Anteil an der Stromerzeugung in Deutschland liegt bei neun Prozent.Foto: Vattenfall
Der Anbau von Energiepflanzen, wie hier von Energieholz in Brandenburg, ist eine der Quellen für Bioenergie.
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) weist auf die Bedeutung der Biomasse für die Strom- und Wärmeerzeugung in Deutschland in. Er fordert, dass Biogas und auf Erdgasqualität aufbereitetes Biomethan endlich vollumfänglich als erneuerbare Energie im Wärmesektor anerkannt werden müsse.

Biomasse steht häufig im Schatten anderer erneuerbarer Energieträger. Dabei deckt der Biomasse-Anteil an der Stromerzeugung in Deutschland mehr als neun Prozent des Gesamtstrombedarfes ab. In der Stromerzeugung ist sie damit nach Windenergie und Photovoltaik die dritte wichtige Säule.

Zu Biomasse zählen unter anderem Holz, biogene Abfall- und Reststoffe oder auch angebaute Energiepflanzen. Die nationalen und europäischen Anforderungen an den Gewässer- und Bodenschutz werden einerseits durch einen gewässerverträglichen Anbau von Energiepflanzen, andererseits mit einer Erhöhung der Energieeffizienz einbezogen und berücksichtigt, um eine nachhaltige Bodenbewirtschaftung zu gewährleisten. Biomasse kann fest, flüssig oder gasförmig wie beispielsweise als Biogas oder Biomethan genutzt werden.

Biomasse für die Wärmewende

Neben dem Biomasse-Anteil an der Stromerzeugung spielen biogene Energieträger auch für die Wärmewende eine wichtige Rolle. Schon heute werden im Jahr zehn Milliarden Kilowattstunden Biomethan ins deutsche Erdgasnetz eingespeist. Im Jahr 2030 könnten es schon 100 Mrd. kWh sein. „Biomethan kann als klimaneutrales Gas einen großen Beitrag in der Umstellung der Wärmeversorgung leisten. Biogas und auf Erdgasqualität aufbereitetes Biomethan müssen dazu aber endlich in den einschlägigen Gesetzen vollumfänglich als erneuerbare Energie im Wärmesektor anerkannt werden“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

„Biomasse liefert gesicherte Leistung und ist umgewandelt in Biomethan über lange Zeiträume speicherbar. Damit ist sie unerlässlich für das Erreichen der Klimaziele in allen Sektoren. Doch mit der aktuellen Förderungssystematik wird viel Potential dieses Energieträgers verschenkt“, sagt Andreae. So befördere das aktuelle Ausschreibungsdesign eher den Rückbau als den Ausbau von Biogasanlagen: „Ausschreibungen für Biomasse sind seit Jahren unterzeichnet. Um das Ausschreibungsvolumen in Zukunft besser auszuschöpfen und auch die Beteiligung von Neuanlagen anzureizen, müssen sich endlich die Rahmenbedingungen verbessern. Die Bundesregierung sollte daher dringend den Gasdialog für Biomasse fortsetzen, um die drängenden Probleme der Branche zu erörtern und anzugehen.“ So müsse beispielsweise die Rolle klimaneutraler Gase wie Biogas und Biomethan in allen Sektoren stärker definiert werden.

17.9.2020 | Quelle: BDEW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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