ITRPV-Roadmap: Zukünftige Photovoltaik-Wafergrößen in drei Formaten

Zu sehen sind Silizium-Ingots, aus denen sich die Photovoltaik-Wafergrößen ableiten.Foto: frog - stock.adobe.com
Welche Wafer-Formate machen das Rennen?
In einem Update der Internationalen Technologie Roadmap für Photovoltaik (ITRPV) haben die Autoren die wichtigsten Photovoltaik-Wafergrößen für die kommende Jahre identifiziert. Zudem wurde die Diskussion des Technologiereifegrads in die Studie aufgenommen.

Bereits im vergangenen Jahr wurden zahlreiche Diskussionen zu dem Trend bezüglich der Photovoltaik-Wafergrößen geführt, die in diesem Jahr fortgesetzt wurden. Der Bereich der Wafergrößen ist von einer Vielzahl unterschiedlicher Formate geprägt. Für die deutschen Photovoltaik-Maschinenbauer ist im Rahmen dessen eine Standardisierung von bedeutender Wichtigkeit. Es zeigte sich, dass neben 166 (+/-0,25) mm² insbesondere das Format 210 (+/-0,25) mm² in der Massenproduktion berücksichtigt wird. Auch die Größe von 182 (+/-0,25) mm² könnte ab 2022 in Betracht gezogen werden. Die Wafergröße von 210 (+/-0,25) mm² kann im Vergleich zu kleineren Formaten nicht mehr mit Upgrades von existierenden Linien implementiert werden, hier werden neue Linien benötigt.

Auch im Hinblick auf die Moduldimensionen zeichnen sich neue Trends ab. Bei der Implementierung von 60-Zell-Modulen und deren Halbzellenversionen zeigt sich, dass durch die größeren Waferformate Modulgrößen bis 4 m² in der Massenproduktion berücksichtigt werden.

Diskussion des Technologiereifegrads in ITRPV aufgenommen                                              

Die Diskussion des Technologiereifegrads wurde in der 11. Edition der Internationalen Technologie Roadmap für Photovoltaik (ITRPV) implementiert. Im Hinblick auf ausgewählte Parameter in der Herstellung von kristallinen Silizium-Solarzellen aus den Bereichen Kristallisation, Waferherstellung, Zell- und Modulproduktion gibt die Betrachtung des Reifegrades Einblicke, inwieweit neue Technologien in der Massenproduktion bereits eingesetzt werden oder ob weitere F&E-Arbeiten für die Implementierung der Technologien in der Massenproduktion notwendig sind. Mithilfe einer Farbmatrix kann für die ausgewählten Parameter zwischen vier Reifegraden unterschieden werden.

Durchsätze spielen wesentliche Rolle bei Kostenreduktion

Die sogenannte Photovoltaik-Erfahrungskurve belegt seit Jahren den Trend, dass mit den kumulativen Lieferungen von PV-Modulen die Preise stetig fallen. Im Jahr 2020 kam es jedoch aufgrund der Corona Pandemie sowie der zunehmenden Diversifizierung zu einer leichten Reduktion der kumulierten Lieferungen. Im Allgemeinen setzt sich der seit Jahren beobachtete Trend dennoch weiter fort.

Der Durchsatz verschiedener Anlagen spielt eine wesentliche Rolle in Bezug auf die Kostenreduktion. Die chemischen Prozesse sind bei Betrachtung des Durchsatzes führend, gefolgt von Metallisierungsprozessen, die einen deutlichen Fortschritt zeigen. Eine deutliche Kapazitätsdifferenz lässt sich zu den thermischen Prozessen beobachten. Bei den Durchsätzen wird sich in naher Zukunft zeigen, ob diese Trends auch im Hinblick auf den beobachteten Trend der Photovoltaik-Wafergrößen ihre Gültigkeit bewahren und wie viel zusätzliche Entwicklungsarbeit notwendig ist.

Die Ergebnisse der Updates der ITRPV sind unter dem nebenstehenden Link kostenfrei herunterladbar.

21.10.2020 | Quelle: ITRPV | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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