Photovoltaik: 1,1 Gigawatt Kleinanlagen in Deutschland

Grafik zeigt monatliche Neuinstallation von PV-KleinanlagenGrafik: EUPD Research
2020 werden erstmals mehr als 1 GW an Kleinanlagen in Deutschland installiert.
Die Neuinstallation von kleinen Photovoltaikanlagen bis 10 Kilowatt in Deutschland hat 2020 erstmals die Grenze von einem Gigawatt (GW) überschritten. Das geht aus Berechnungen von EuPD Research hervor.

In Deutschland werden im laufenden Jahr PV-Kleinanlagen mit zusammen erstmals mehr als 1 Gigawatt Leistung neu installiert. Das zeigt eine Hochrechnung von EUPD Research. Es geht dabei um Anlagen bis 10 Kilowatt (kW) Leistung. Das Umsatzvolumen der PV-Anlagen bis 10 kWp erreiche in 2020 1,4 Mrd. Euro, schreiben die Autoren. Damit wachse das Segment gegenüber 2019 um 73%. Der starke Kleinanlagenmarkt treibe zudem den Absatz an Heimspeichern, Ladestationen für Elektromobilität, Smart Home- und Wärmelösungen.

Die Auswertung der Zubauzahlen von Januar bis einschließlich Oktober 2020 offenbare bereits einen Rekordwert von 905 MWp, die sich auf nahezu 122.000 Installationen verteilten. In den letzten beiden Monaten in 2020 werden saisonal bedingt geringere Neuinstallationen erwartet. Binnen Jahresfrist summieren sich die Neuinstallationen prognosegemäß auf 1,1 GWp.

Die Detailanalyse des Zubaus an PV-Kleinanlagen offenbart einen fortwährenden Trend zu größeren Systemen. 61% der bislang in 2020 installierten PV-Systeme bis 10 kWp besitzen eine installierte Leistung zwischen 7 und 10 kWp. Diese starke Nachfrage nach PV-Kleinanlagen dieses Segments spiegelt sich auch in der Preisentwicklung wider. Während sich die Systempreise für Kleinstanlagen bis 3 kWp im Vergleich vom 4. Quartal 2019 zum 4. Quartal 2020 um 7 % reduziert haben, zeigt sich für die Größenklasse 3 bis 10 kWp Preiskonstanz. Der Branchenumsatz für PV-Kleinanlagen wird am Jahresende für 2020 auf 1,4 Mrd. Euro geschätzt. Dies entspricht einem Umsatzzuwachs von 73% gegenüber 2019.

Treiber für Heimspeicher und Ladestationen

Der Ausbau an Photovoltaik-Kleinanlagen hat zudem eine hohe Bedeutung für ergänzende Technologien wie Heimspeicher und Ladestationen für die Elektromobilität. Für eine adäquate Marktentwicklung ist hier das jeweilige Angebotsportfolio der Solarinstallateure wesentlich. Die Befragungsdaten der deutschen Version des „Global PV InstallerMonitor“ von EUPD Research legen offen, dass Stromspeicher bereits einen sehr hohen Anteil im Portfolio der Handwerker besitzen, gefolgt von Ladestationen für Elektroautos. Dies zeigt sich auch analog in der Marktentwicklung in Deutschland, die im Kontext hoher Strompreise und sinkender Einspeisevergütungen immer stärker von Eigenverbrauchslösungen bei PV-Kleinanlagen geprägt ist.

Die Kombination mit einem Stromspeicher erlaubt entsprechend eine deutliche Erhöhung des Eigenverbrauchs des Solarstroms. Das Angebot von Ladestationen für Elektrofahrzeuge wird zudem zunehmend bedeutsamer für die Installateure, um den stark wachsenden Elektromobilitätsmarkt bedienen zu können. Dies ist von besonderer Bedeutung, um den kostengünstigen, grünen und lokal erzeugten Solarstrom für die Elektromobilität nutzbar zu machen.

Aktuelle Meldungen zeigen, dass auch im Jahr 2021 die Strompreise für deutsche Haushalte auf Rekordniveau verharren werden. Trotz staatlicher Unterstützungsleistungen zur Begrenzung der EEG-Umlage wird keine grundsätzliche Entspannung für Stromkunden in Deutschland erwartet. Neben den hohen Strompreisen für private Haushalte, erweisen sich die steigende Sensibilisierung für den Klimawandel sowie die stark wachsende Elektromobilität als wesentliche Triebfedern einer weiteren positiven Entwicklung des PV-Kleinanlagenmarktes in Deutschland. 

10.12.2020 | Quelle: EuPD |
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