Ritter baut größte deutsche Solarthermie-Anlage in Greifswald

Reihen von Vakuumröhrenkollektoren der Marke Ritter XL solarFoto: Guido Bröer
Auch bei den Stadtwerken Greifswald soll demnächst ein solches Feld von Röhren-Kollektoren der Marke Ritter XL entstehen.
Ritter XL solar hat nach eigenen Angaben von den Stadtwerken Greifswald den Auftrag zum Bau der größten Solarthermie-Anlage Deutsch­­lands erhalten.

Die Anlage in Greifswald wird mit einer Bruttokollektorfläche von 18.700 Quadratmetern den bisherigen deutschen Rekordhalter in Ludwigsburg (14.800 m2) deutlich übertreffen. Für Ritter XL ist es der größte Auftrag der Markengeschichte. Die bislang größte Solarthermie-Anlage von Ritter war 2016 mit 8300 m2 in Senftenberg ans Netz gegangen.

iKWK mit Solarthermie

Mit der Greifswalder Anlage hat auch erstmals ein neues Fördermodell für die Solarthermie in Deutschland Premiere. Ihre Förderung hatten sich die Stadtwerke Greifswald im Juni 2018 bei der ersten bundesweiten Ausschreibung für innovative Kraft-Wärme-Kopplungs-Systeme (iKWK-Ausschreibung) im Rahmen des KWK-Gesetzes verdient. Durch die iKWK-Ausschreibung wird die Solarthermieanlage gewissermaßen über den Strommarkt gefördert – und dies sogar recht üppig. Bis zu 12 Cent pro Kilowattstunde können KWK-Anlagen nach dem KWK-Gesetz von 2017 als Zuschuss für den produzierten Strom bekommen, und zwar für insgesamt 45.000 Vollbenutzungsstunden; somit liegt die Förderhöchstdauer 50 Prozent über den normalen KWK-Ausschreibungen. Voraussetzung dafür ist unter anderem, dass mindestens 30 Prozent der Wärmeerzeugung der iKWK-Anlagenkombination aus erneuerbaren Energie stammt.

8000 Megawattstunden pro Jahr von der Sonne

Diese Voraussetzung erfüllt die Anlage in Greifswald mithilfe der Solarthermie. Das Kollektorfeld mit CPC-Vakuumröhrenkollektoren, die Ritter XL im baden-württembergischen Dettenhausen produzieren will, soll ab 2022 einen solaren Wärmeertrag von knapp 8000 Megawattstunden pro Jahr in das Fernwärmenetz der Stadtwerke einspeisen.

Einen weiteren Vertriebserfolg konnte Ritter kürzlich ebenso bei den Stadtwerken Mühlhausen/Thüringen verbuchen. 5691 Quadratmeter soll das Kollektorfeld messen, das der kommunale Energieversorger ebenfalls im kommenden Jahr für sein Fernwärmenetz installieren lassen will.

17.12.2020 | Autor: Guido Bröer
© Solarthemen Media GmbH

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