Hamburger Commercial Bank präsentiert PPA-Studie

Eine große Fläche von Solarmodulen.Foto: Stockfotos-MG / stock.adobe.com
Viele Unternehmen setzen auf Stromlieferverträge auf Basis großer Photovoltaikanlagen.
Eine neue Studie der Hamburger Commercial Bank (HCOB) beleuchtet das Wachstum des Marktes für bilaterale Stromabnahmeverträge. Solche PPA werden künftig auch durch die neue Erneuerbare-Energien-Richtlinie der EU (RED II) befördert.

Die Hamburger Commercial Bank (HCOB) hat eine Studie zum Markt von PPA vorgelegt. Das teilte die frühere HSH Nordbank mit. Demnach gewinnt der Trend zur grünen Energie gewinnt zunehmend an Bedeutung. Denn nicht nur Unternehmen und ihre Mitarbeiter, sondern auch die Kunden hinterfragen den eigenen CO2-Fußabdruck immer kritischer und setzen verstärkt auf erneuerbare Energie-Quellen. Klassische Versorger kommen mit ihrem angebotenen Strom-Mix diesen Wünschen jedoch nicht immer nach. Deshalb gewinnen individuelle Stromabnahmevereinbarungen – sogenannte Power Purchase Agreements (PPA) – zunehmend an Bedeutung. Denn sie seien als Bindeglied zwischen der grünen Stromquelle und dem Abnehmer eine innovative Lösung.

Die HCOB stellt in ihrem aktuellen Studien-Update „Corporate PPA – Green electricity for corporates“ vor, wie sich das Marktvolumen in den vergangenen Jahren entwickelt hat. Außerdem präsentiert die ehemalige HSH Nordbank darin, in welchen Ländern sich PPAs bereits durchgesetzt haben. Die Studienautoren beleuchten zudem, inwieweit die Coronakrise den europäischen PPA-Markt kurzfristig beeinflusst. Sie prognostizieren zudem, wie sich die Entwicklung in diesem besonderen Energie-Segment fortsetzen wird. Daneben stellen sie verschiedene Varianten der Stromabnahmeverträge und ihre jeweiligen Funktionsweisen vor.

Ausgleich für weniger staatliche Subventionen

Corona habe den PPA-Markt zum einen auf der Angebotsseite getroffem. So gab es eine Verlagerung vieler Projekte in die Zukunft. Zum anderen hat die Krise aber auch die Nachfrageseite deutlich beeinflusst. Denn die Elektrizitätspreise in Europa sind zwischenzeitlich teilweise stark gesunken. Aufgrund der dynamischen Entwicklung agierten die Abnehmer zudem zurückhaltender. Gleichwohl sehen die HCOB-Analysten langfristig gute Aussichten für die Stromabnahmevereinbarungen. Denn die deutlich rückläufigen staatlichen Subventionen machen eine Ertragsabsicherung („Cash-Flow“) durch langfristige Stromkaufvereinbarungen immer wichtiger. Die Herausforderung bestehe darin, für die individuellen Vorhaben, mit ihren diversen Laufzeiten und den unterschiedlichsten Rahmenbedingungen den exakt passenden PPA-Partner zu finden, so die Analysten.

„PPAs bleiben aus unserer Sicht ein wichtiger Wachstumsmarkt, denn sie ermöglichen es den Unternehmen, ihren Energiebedarf immer stärker über erneuerbare Energien zu decken.“ Das sagt Nicolas Blanchard, Mitglied des Vorstands der Hamburg Commercial Bank. „Nachhaltigkeit heißt für uns auch Zukunftsfähigkeit, daher stehen wir unseren Kunden in diesem Zukunftssektor gern mit Know-how und Expertise zur Seite.“

RED II stärkt PPA

Bisher nutzen vor allem große Unternehmen PPA-Verträge, da diese oft sehr komplex sind und individuell zugeschnitten werden. Einen weiteren Schub werden sie nach Meinung der HCOB-Analysten durch „RED II“ erhalten. Mit dieser überarbeiteten EU-Richtlinie zur Förderung und Unterstützung erneuerbarer Energien, wird es ab 2021 einfacher, PPAs in Europa bei neuen Erneuerbare Energien-Projekten einzusetzen, da sie die Möglichkeiten zur Direktvermarktung von Ökostrom mittels PPA ausweitet.

17.2.2021 | Quelle: HCOB | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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