Neues Buch: „Die solare Forschungswende in Deutschland“

Zu sehen ist das Cover des Buches „Das Notwendige möglich machen – Die solare Forschungswende in Deutschland“ von Gerd Stadermann.Foto: Springer Nature
Mutige Vordenkerinnen und Vorreiter haben die Solarenergieforschung zur Nutzung erneuerbarer Energien über Jahrzehnte geprägt und dabei vielen Widerständen getrotzt.
Der Autor Gerd Stadermann beschreibt in seinem Buch, wie Deutschland in fünf Jahrzehnten Forschung das Solarzeitalter eingeläutet hat. Dazu hat er über 50 Gespräche mit Akteuren aus der Forschung und Entwicklung erneuerbarer Energien geführt, die gegen den Mainstream ihrer Zeit dem Solarzeitalter den Weg bereitet haben.

Lange Zeit haben viele den erneuerbaren Energien in Deutschland keine Zukunft zugetraut. Und heute? 2020 knackte der Öko-Anteil am Bruttostromverbrauch die Fünfzig-Prozent-Marke. Und das ist weiterhin erst der Beginn der Energiewende. Dass diese Entwicklung möglich geworden ist, verdankt Deutschland einer einmaligen solaren Forschungswende. Diese umfasste die Entwicklung aller erneuerbaren Energien solaren Ursprungs, allen voran Solarenergie, Windenergie und Bioenergie und nahm ihren Ausgang in den 1970er Jahren. Gerd Stadermann, ehemals langjähriger Geschäftsführer des Forschungsverbunds Erneuerbare Energien (FVEE) und heute Fellow am Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), hat diesen wechselvollen und schwierigen Weg umfassend nachverfolgt. Sein Buch „Das Notwendige möglich machen – Die solare Forschungswende in Deutschland“ ist jetzt beim Verlag Springer Nature erschienen.

„Dass Deutschland heute in der Solarenergieforschung zur Nutzung erneuerbarer Energien ganz weit vorn ist, war kein Selbstläufer“, sagt Gerd Stadermann: „Mutige Vordenkerinnen und Vorreiter haben diese Entwicklung über Jahrzehnte geprägt und dabei vielen Widerständen getrotzt. Aufgrund der großen Bedeutung der Energiewende für die Zukunft unseres Planeten möchte ich ihnen mit diesem Buch ein Denkmal setzen. Zugleich möchte ich mit ihren persönlichen Einblicken die heutige Generation der Energiewende-Engagierten inspirieren. Dafür, dass es sich lohnt, gegen Widerstände an der eigenen Vision einer nachhaltigen Zukunft festzuhalten.“

Personen hinter der Forschungswende

Kernstück der historischen und wissenschaftlichen Untersuchung sind Interviews mit visionären Wegbereitenden der Forschung und Entwicklung erneuerbarer Energien. Es handelt sich um Personen aus Wissenschaft, Ingenieurwesen und Technik, aus Ministerien und der Forschungspolitik. Wie schafften sie es, sich vom naturwissenschaftlichen und technischen Mainstream ihrer Zeit zu lösen? Wie schafften sie es ihre Forschungs- und Entwicklungsarbeit auf erneuerbare, ökologische und nachhaltige Themen zu fokussieren? Mit welchen Ideen haben sie das Solarzeitalter eingeläutet? Aus welchen Fehlentwicklungen, Sackgassen und Irrtümern haben sie dabei gelernt?

Wie Deutschland Standort der Erneuerbaren-Energien-Spitzenforschung wurde

Das Buch erzählt von der übergreifenden Kooperation von Forschung, Wirtschaft und Politik in Deutschland, mit der ein Prozess eingeleitet werden konnte, der eine weltweit anerkannte Spitzenforschung und -technologie auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien ermöglichte. Ausgehend von Forschungsaktivitäten an Universitäten beginnend um das Jahr 1970, die danach strebten, fossile Energieträger abzulösen, zeichnet der Autor einen Entwicklungsprozess nach, der zur Gründung von Solarforschungsinstituten und Organisationen wie der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS), der Europäischen Vereinigung für Erneuerbare Energien (Eurosolar) und dem Forschungsverbund Erneuerbare Energien (FVEE) geführt hat.

Stadermann beschreibt, wie die Grund­lagen für die Wirtschaftlichkeit erneuerbarer Energietechniken geschaffen wurden. Und er zeigt, wie nach drei Jahrzehnten intensiver Forschungs- und Entwicklungsarbeit das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) schließlich zu einer rasanten und einzigartigen technologischen Entwicklung in Deutschland geführt hat. Diese löste einen wirtschaftlichen Boom der Erneuerbaren-Branche aus, der ein weltweites Echo fand.

Das Geleitwort des Buches verfasste der Physiker und Wissenschaftsmanager Gerd Eisenbeiß. Er war ehemals Programmdirektor für Energie- und Verkehrsforschung des DLR und Vorstand für Energie und Materialforschung am Forschungszentrum Jülich. Ergänzt wird das Werk durch Zeittafeln und durch ein ausführliches Personen- und Sachregister.

Das Buch „Das Notwendige möglich machen – Die solare Forschungswende in Deutschland“ hat 696 Seiten und kostet als Softcover 24,99 Euro und als E-Book 19,99 Euro und ist über den nebenstehenden Link erhältlich.

11.3.2021 | Quelle: IWÖ | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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