Die letzten Monate der EnergieAgentur.NRW laufen nun

Andreas Pinkwart auf einer Veranstaltung der Energieagentur NRWFoto: EnergieAgentur.NRW
Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen will die EnergieAgentur.NRW abwickeln. Am Ende dieses Jahres soll sie ihre bisherige Arbeit beenden. An ihre Stelle soll eine neue Agentur treten, die finanziell und personell aber schlechter ausgestattet sein soll. Nun rührt sich dagegen Widerstand im kommunalen Umfeld.

„Mit Bestürzung haben wir erfahren, dass Sie beabsichtigen, die Energieagentur NRW zum Ende des Jahres 2021 zu schließen”, schreibt jetzt das Klimabündnis Bielefeld an Andreas Pinkwart, den Wirtschaftsminister von NRW, der die Schließung vorangetrieben hat. „Wir sehen darin einen schweren Rückschlag für den Klimaschutz und die Energiewende im Land NRW.”

Und auch der Bundesverband Klimaschutz, in dem sich vor allem Klimaschutzmanager:innen von Kommunen organisieren, hat sich kurz vorher gegen die Schließungspläne gewandt: „Die Energieagentur NRW ist mit ihren breit angelegten Aktivitäten und Angeboten für die Kommunen ein zentraler Partner und eine unverzichtbare Akteurin, wenn es um die Umsetzung kommunaler Klimaschutzkonzepte geht.” Während ihres 30-jährigen Bestehens sei die Energieagentur des Landes NRW ein Vorbild für ähnliche Einrichtungen weltweit geworden.

Kaum Informationen zum Plan

Die Landesregierung von NRW betreibt die Auflösung der heutigen Energieagentur NRW, weil sie diese durch eine neue Klima- und Energieagentur ersetzen möchte. Wie deren Aufgabenstellung konkret definiert wird und welche Struktur die neue Agentur haben soll, dazu gibt es vom NRW-Wirtschaftsministerium bislang kaum Informationen. Auch einen Namen hat die neue Agentur noch nicht.

Die Auflösung der jetzigen Energieagentur begründet die Landesregierung vor allem formal. Der Auftrag für den Betrieb der Energieagentur sei zuletzt 2014 neu ausgeschrieben worden. Damals ist er an die beiden Unter­nehmen agiplan GmbH und ee energy engineers GmbH als Trägergesellschaften gegangen. Dieser laufe Ende des Jahres aus.

160 Mitarbeiter:innen fürchten Arbeitsplatzverlust

Damit verbunden ist wohl auch die Kündigung von rund 160 Mitarbeiter:innen der Energieagentur NRW. Sie müssen den Verlust ihrer Arbeitsplätze zum 31.12.2021 fürchten, denn eine neue Perspektive wird ihnen vom Land NRW bislang nicht geboten. Sie sind gezwungen, sich nach neuen Jobs umzusehen. Damit aber droht auch der Verlust von Know-how und von Kontakten in die nordhrein-westfälische Energiewirtschaft. Einige Fachleute arbeiten bereits seit Jahrzehnten für die Energieagentur und das Land.

7.4.2021 | Autor: Andreas Witt | Solarserver
© Solarthemen Media GmbH

Dieser Artikel ist original in der Ausgabe 4/2021 der Zeitschrift Energiekommune erschienen. Energiekommune ist der Infodienst für den lokalen Klimaschutz. Er erscheint monatlich. Bestellen Sie jetzt ein kostenloses Probeabonnement mit drei aktuellen Ausgaben!

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