Kommunale Energiewende: H2BlackForest und Wasserstoff

Ein Leuchtturm steht in einem Mittelgebirge.Foto/Montage: IFF Universität Stuttgart / Lutz Wahler
Wasserstoff wird zum Leuchtturmprojekt im Schwarzwald.
Eine Chance für Kommunen bietet ein neues Leuchtturmprojekt zu Wasserstoff in Baden-Würrtemberg. Es geht um grüne Wasserstoffproduktion und biointelligente Kreislaufwirtschaft in der Region Nordschwarzwald.

Es bietet Potenziale für die kommunale Energiewende: das Projekt H2BlackForest erforscht Wasserstoff in der Region. Wie das Fraunhofer IPA mitteilte, habe es dafür nun Zuschüsse im Rahmen von RegioWIN 2030 beantragt und gewonnen. Das Vorhaben werde gemeinsam mit dem Campus Schwarzwald, dem IFF und dem EEP der Universität Stuttgart durchgeführt. Es gehe dabei darum, das Forschungszentrum für biointelligente Wasserstoff-Kreislaufwirtschaft aufzubauen. Dafür suchen die Wissenschaftler weitere Industriepartner, Kommunen und Stadtwerke, die an der Förderung partizipieren wollen.

„Das Land will etwa 80 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) für RegioWIN-Projekte einsetzen und mit Landesmitteln ergänzen“. Das habe Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut während der Bekanntgabe der prämierten Leuchttürme versprochen. Ein erheblicher Teil davon werde dem Campus Schwarzwald, dem IFF, EEP und dem IPA zugutekommen. Ihr Projekt für einen biointelligenten Wasserstoffkreislauf sei mit insgesamt 12 Millionen Euro angesetzt. Es möchte sich zudem für weitere Partner aus der Industrie, Energieversorgung und kommunaler Verwaltung öffnen. »Wir planen, das EU- und Landesbudget um knapp fünf Millionen Euro zu ergänzen«, so Stefan Bogenrieder, Geschäftsführer des Campus Schwarzwald. Damit könne die Region einen großen Sprung in Richtung Innovation, Klimaneutralität und Nachhaltigkeit machen.

Vier Teilbereiche

H2BlackForest umfasst vier Teilprojekte, welche die grüne Wasserstoffproduktion und deren biointelligente Kreislaufwirtschaft in der Region Nordschwarzwald erforschen und ermöglichen werden. »Im Teilprojekt FastCell machen wir die kundenindividuelle Brennstoffzellenstackfertigung durch Hochgeschwindigkeitsmontage massentauglich.“ Das sagt Alexander Sauer, der als Leiter des Fraunhofer IPA und des EEP der Universität Stuttgart das Projekt maßgeblich mitkonzipiert habe. Dazu komme dann ReduCO2. Dieses beschleunige die CO2-Neutralität der Produktion in der Region Nordschwarzwald mit nachhaltigen wasserstoffbasierten Technologien. „In WisFo schaffen wir wirtschaftliche Synergien über den Austausch mit KMU“, so Sauer. Bei BioRoh untersuchen die Forscher gemeinsam mit dem Fraunhofer IGB, wie biotische Rohstoffe, zum Beispiel Holz, als Grundlage für eine nachhaltige und grüne Wasserstoffproduktion zu nutzen wären.

Der ursprüngliche Initiator des Antrags, IPA-Chef Thomas Bauernhansl, der auch das Institut für Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb der Universität Stuttgart leitet, lenkt den Fokus auf die Integration von hochinnovativen Technologien. »Automatisierung und Künstliche Intelligenz spielen in dem Projekt eine wesentliche Rolle. Daher sind wir darüber hinaus an der Kooperation mit Unternehmen auch aus diesen Branchen interessiert.«

26.4.2021 | Quelle: Fraunhofer IPA | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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