BDEW: Kartenleser machen Ladesäulen teuer

Ladesäule für ein Elektroauto neben einem Busch, im Hintergrund ein Haus. Angeschlossen ist ein Fahrzeug.Foto: scharfsinn86 / stock.adobe.com
165 Millionen Euro unnötiger Kosten entstehen laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) durch den Einbau von Kartenlesegeräten an öffentlichen Ladesäulen. Das Problem sei die geplante Ladesäulenverordnung.

Die Bundesregierung will mit der neuen Ladesäulenverordnung den Einbau von Kartenlesegeräten an allen Ladesäulen zur Pflicht machen. Damit soll das Bezahlen an Ladesäulen verbraucherfreundlicher werden. Der BDEW warnt vor einem gegenteiligen Effekt für die Ladesäulen. Die geplante Vorgabe soll laut Referentenentwurf 165 Millionen Euro Investitionen erfordern, kritisiert der BDEW. Zum Vergleich führt der Verband an, dass der gesamte Fördertopf für öffentliche Ladeinfrastruktur ab 2021 ein Volumen von 500 Millionen Euro enthält. Indem die Lesegeräte die Kosten für den Aufbau der Ladeinfrastruktur erhöhen, würden sie letztlich auch den Strom für das Laden teurer machen.

Digitale und mobile Bezahllösungen nutzen

Neben den hohen Kosten befürchtet der BDEW auch mehrjährige Verzögerungen für den Ausbau der Ladesäulen. Die entsprechenden Modelle seien nämlich noch gar nicht am Markt verfügbar. „Der Vorschlag zum verpflichtenden Einbau von Kartenlesegeräten ist ein Bremsklotz für die Elektromobilität. Die noch ausstehende eichrechtliche Zulassung der Geräte wird dauern, solange stockt der Ladesäulenausbau,“ betont Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

Sie hält diese Verzögerung obendrein für unnötig, da es längst längst alternative digitale und mobile Bezahlmethoden gebe. Der Kunde verliere damit dreifach: „Der Ausbau hakt, spontanes ad hoc Laden wird teurer und die heute digital sichergestellte Preistransparenz geht mit den Kartenlesegeräten verloren. Dies ist eine absolut kontraproduktive Regelung für die Elektromobilität. Von Verbraucherfreundlichkeit oder einer durchdachten Lösung kann hier keine Rede sein“, sagt Andreae.

Die öffentliche Ladeinfrastruktur ist nur ein Fokus der Förderung für den Ausbau der Elektromobilität. Weitere Programme gibt es z.B. für private Ladesäulen zuhause und beim Arbeitgeber sowie für gewerbliche Flottenprogramme.

10.5.2021 | Quelle: BDEW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH.com

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