PV-Speicher wirken Stromnetz-Belastung entgegen

Grafik zeigt die drei unterschiedlichen AnwendungsfälleGrafik: EUPD Research
Eine aktuelle Analyse von EUPD Research zeigt, dass der Einsatz von Stromspeichern im Haushalt sowohl die Einspeisung von Solarstrom als auch die Bezugsspitzen aus dem Stromnetz deutlich verringert.

Das Beratungsunternehmen EUPD Research hat im Auftrag des PV-Speicher-Herstellers E3/DC verschiedene Fälle in einem vollektrifizierten Einfamilienhaus mit Elektroauto simuliert. Der Vergleich von Einspeisung und Netzbezug in einem Einfamilienhaus mit PV-Anlage und Elektro-Pkw zeigt die Wirkung eines Stromspeichers in zwei verschiedenen Nutzungsweisen. Im Fall 1 ohne Ergänzung eines Speichers speist die Solaranlage den Großteil des generierten Stroms in das Netz ein und erreicht am frühen Nachmittag das Maximum mit 7,2 kW. Nach Beendigung des Arbeitstags beginnt um 18 Uhr das Laden des Elektroautos. Trotz der anhaltenden Solarstromproduktion reicht diese nicht zur Ladung des E-Autos aus, was eine sprunghafte Zunahme des Bezugs aus dem Stromnetz bedeutet. Nach Abschluss der Ladung des Elektroautos steht noch ein wenig Überschussstrom zur Einspeisung zur Verfügung, bevor nach Sonnenuntergang die Solarstromproduktion endet und der Netzbezug wieder startet.

Eigenverbrauchsmaximierung mit PV Speicher

Im Fall 2 hat der Haushalt einen 14 kWh PV-Speicher installiert und verfolgt das Ziel der Eigenverbrauchsmaximierung. Der Ertragsüberschuss der Solaranlage lädt direkt den Speicher. Die Ladung des Elektro-Pkw und der Stromverbrauch nach Sonnenuntergang können aus dem Speicher bedient werden. Im Fall 3 (netzdienliche Fahrweise) wird der Speicher unter Einbindung von Prognosedaten dazu verwendet, die solare Stromeinspeisung zu begrenzen. Zugleich puffert er ebenso die anfallende Stromnachfrage aus dem Stromnetz. Der Stromspeicher beginnt den Ladevorgang am betrachteten Tag erst ab einem Überschussstrom von 4,5 kW. Analog der Darstellung von Fall 2 können alle Lasten am Abend aus dem Stromspeicher abgerufen werden. Im Ergebnis vermindert der Einsatz des Speichers den Strombezug auf null. Er reduziert je nach Fahrweise die maximale Einspeiseleistung der PV-Anlage deutlich.

In der Betrachtung über ein Jahr lässt sich erkennen, dass ohne PV-Speicher zu keinem Zeitpunkt Einspeisung und Netzbezug ausgeglichen sind. Währenddessen reduziert der Speichereinsatz über fast die Hälfte des Jahres hinweg die Netzbelastung auf null. Ohne Speichereinsatz kann ein privater Haushalt lediglich ein Drittel des Solarstroms selbst verbrauchen. Durch die Einbindung eines Stromspeichers zur Eigenverbrauchsmaximierung lassen sich 60 Prozent des eigenen Solarstroms im Haus verbrauchen. Wird der Speicher netzdienlich, d.h. zur Begrenzung der Solarstromeinspeisung sowie zur Pufferung des Netzbezuges eingesetzt, vermindert dies den Eigenverbrauch geringfügig auf 55 Prozent.

PV-Speicher reduzieren Belastung für Stromnetz

Insgesamt zeige sich aber, so EUPD, dass der Einsatz eines Stromspeichers immer sehr vorteilhaft sei, da er den Eigenverbrauch von Solarstrom erhöhe, der Netzbezug reduziere und damit die Netzbelastung minimiere. Für eine erfolgreiche dezentrale Energiewende sei ein intelligentes Energiemanagement notwendig, welches den Speichereinsatz smart steuere und Eigenverbrauch und Netzbelastung in Einklang bringe.

Die Vorteile des Speichereinsatzes seien eindeutig. Um Stromspeicher effizient einzusetzen, sei es essentiell, ihre Kapazitäten und Leistungswerte an den jeweiligen Bedarf anzupassen. Das betont Andreas Piepenbrink, Geschäftsführer der HagerEnergy GmbH.

26.5.2021 | Quelle: EUPD Research, HagerEnergie GmbH | Solarserver
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