Forum Grüne Wärme: Klimaschutzziele erfordern ambitioniertere Energiepolitik

Zu sehen ist eine Solarthermie-Anlage. Das Forum Grüne Wärme fordert, bis 2030 mehr als 6 Millionen thermische Solaranlagen, knapp 6 Millionen Wärmepumpen und gut 1 Millionen Pelletskessel in Deutschland zu installieren.Foto: reimax16 - stock.adobe.com
Solarthermie, Pelletheizungen und Wärmepumpen sollen bis zum Jahr 2030 jährlich drei- bis viermal mehr CO2 einzusparen als heute.
Das Verbändebündnis Forum Grüne Wärme hat Empfehlungen für eine ambitioniertere Energiepolitik zur Bundestagswahl formuliert. Solarthermie, Pelletheizung und Wärmepumpe sollen dazu beitragen, den Gebäudesektor schneller zu dekarbonisieren.

Im vergangenen Jahr hat die Nachfrage nach klimafreundlichen Heizsystemen in Deutschland erheblich zugenommen. Noch immer nutzen jedoch rund drei Viertel der neu installierten Heizungen ausschließlich fossile Energien. Eine deutlich schnellere Dekarbonisierung des Gebäudesektors durch erneuerbare Wärmetechnologien und eine entsprechend ambitioniertere Energiepolitik fordert daher das Forum Grüne Wärme.

Mit der Initiative hat das jüngst gegründete Verbändebündnis Forum Grüne Wärme auf das Ende Juli verschärfte Bundes-Klimaschutzgesetz (KSG) reagiert und gemeinsam ihre Erwartungen an die kommende Bundesregierung formuliert. Im Bündnis bündeln der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW), der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) und der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV) ihren Kräfte.

Die von den drei Verbänden vertretenen Anbieter dezentraler EE-Heizungen Solarthermie, Pelletheizung und Wärmepumpe verfolgen das Ziel, bis zum Jahr 2030 jährlich drei- bis viermal mehr CO2 einzusparen als heute und damit maßgeblich zu den erforderlichen Treibhausgas-Einsparungen des Gebäudesektors beizutragen. Zwar sei die Nachfrage nach klimafreundlichen Heizsystemen zuletzt deutlich angezogen, in Ermangelung geeigneter Rahmenbedingungen sei im Wärmesektor jedoch erst ein Bruchteil der CO2-Minderungspotenziale gehoben worden.

Forum Grüne Wärme fordert höheren CO2-Preis

Ein wesentlicher Schlüssel für eine schnellere Energiewende im Gebäudesektor sei nach Überzeugung der Initiative ein deutlich ambitionierterer CO2-Preis. Dabei sollte die Politik daraus resultierenden Einnahmen an Verbraucherinnen und Verbraucher zurückgeben. Die erforderliche Beschleunigung der Heizungsmodernisierung müsse sie zudem durch eine auskömmliche und langfristig abgesicherte Finanzierung der Förderprogramme für den Heizungstausch, für energetische Sanierungen sowie ein Pushprogramm für erneuerbare Fernwärme flankieren. Neben einer Verschärfung des Gebäudeenergiegesetzes plädiert das Bündnis für eine Nachwuchs- und Qualifizierungsoffensive beim Handwerk hinsichtlich erneuerbarer Wärmetechnologien.

Schon jetzt sei die Investition in eine EE-Heizung für viele Verbraucher auch die wirtschaftlich klügere Alternative. Dazu habe zuletzt die Neugestaltung der „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG) mit attraktiveren Fördersätzen beigetragen. „Öko-Heizungen haben während der Corona-Pandemie eindrucksvoll ihr Wachstums- und Klimaschutzpotenzial bewiesen. Sie haben sich in diesen schwierigen Zeiten zu einem wichtigen Wirtschaftsmotor entwickelt, bei dem zudem die Wertschöpfung zu großen Teilen innerhalb Deutschlands erbracht wird“, sind sich die Geschäftsführer von BSW, BWP und DEPV, Carsten Körnig, Martin Sabel und Martin Bentele einig.

Nach dem jüngst novellierten Bundes-Klimaschutzgesetz soll der Gebäudesektor nun im Jahr 2030 51 Mio. Tonnen CO2 einsparen und nur noch 67 Mio. Tonnen emittieren. Dieses Ziel sei nach übereinstimmender Einschätzung vom Forum Grüne Wärme nur mit einer deutlich ambitionierteren Energiepolitik erreichbar. Es erfordere deutlich ambitioniertere Sofortmaßnahmen nach der Bundestagswahl als von der Großen Koalition zuletzt geplant.

Die Forderungen vom Forum Grüne Wärme zur Bundestagwahl sind unter dem nebenstehenden Link zu finden.

8.7.2021 | Quelle: BSW, BWP und DEPV | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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