BayWa fährt mit grünem Wasserstoff in Landshut vor

Eine Zapfpistole für Wasserstoff mit der Aufschrift H2.Foto: Oliver Ristau
Die BayWa AG beteiligt sich an der Landshuter Betreibergesellschaft Hy2B Wasserstoff. Sie will ab 2023 grünen Wasserstoff aus erneuerbaren Energien vor allem für den Verkehr erzeugen.

Die BayWa AG agiert mit grünem Wasserstoff in Landshut. Wie das Unternehmen mitteilte, beteiligt es sich dafür an der Betreibergesellschaft Hy2B Wasserstoff GmbH. Daneben halten weitere Partner Anteile. Das sind das Industriegas-Unternehmen Tyczka Hydrogen GmbH sowie die drei Bürger-Energiegenossenschaften Bürger-Energie-Unterhaching eG, Bürgerenergie Isar eG und BürgerEnergie Niederbayern eG. Ab 2023 wollen die Partner gemeinsam mit dem Landkreis Landshut grünen Wasserstoff aus erneuerbaren Energien erzeugen und in den Partnerlandkreisen der Modellregion und Umgebung verteilen und nutzen. Die BayWa übernimmt in diesem Rahmen die Logistik, den kaufmännischen Betrieb einer geplanten Wasserstoff-Tankstelle in Hofolding und organisiert den Treibhausgas-Quotenhandel.

„Damit die Energiewende auch im Verkehrssektor gelingt, müssen wir einen Mix an Technologien nutzen. Neben Ladeinfrastruktur für e-Autos und LNG für den Schwertransport spielt für uns auch Wasserstoff eine Rolle“, sagt Prof. Klaus Josef Lutz, Vorstandsvorsitzender der BayWa AG. „Gemeinsam mit einem Strom- und Gasnetzbetreiber hat die BayWa bereits in den Niederlanden erfolgreich ein grünes Wasserstoffprojekt initiiert. Als erfahrener Betreiber von Tankstellen und Lieferant von Kraftstoffen in Süddeutschland können wir auch hier bei uns zuhause einen wichtigen Beitrag für mehr CO2-optimierte Mobilität leisten.“

Wasserstoff für den ÖPNV

Der Wasserstoff soll hauptsächlich im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) als Treibstoff für Busse genutzt, aber auch an Drittkunden verkauft werden. Die Beteiligung der Bürger-Energiegenossenschaften an der Betreibergesellschaft bietet zudem ihren Mitgliedern eine unmittelbare Teilhabe an der Energiewende.

Die Hy2B Wasserstoff GmbH ist ferner die Betreibergesellschaft für den Wasserstoff-Elektrolyseur. Sie organisiert zudem die Verteilung des grünen Wasserstoffs in der Modellregion HyBayern. Diese besteht aus den Landkreisen Landshut, Ebersberg und München. Die Initiative erhält als „HyPerformer“-Projekt des Bundesministeriums für Verkehr und Digitale Infrastruktur (BMVI) 20 Millionen Euro Förderung.

Es ist geplant, ab 2023 am Standort Pfeffenhausen Wasserstoff aus erneuerbaren Energien zu erzeugen. Dieser soll hauptsächlich für den Öffentlichen Personennahverkehr der Landkreise sowie weitere Kunden zum Einsatz kommen. Von Pfeffenhausen aus wird der grüne Wasserstoff an Tankstellen in einem Umkreis von bis zu 200 Kilometer verteilt.

Mit einer nominalen Anfangsleistung von knapp fünf Megawatt pro Jahr wird der Hy2B Elektrolyseur etwa 400 bis 700 Tonnen grünen Wasserstoff erzeugen. Für den Transport zu den Tankstellen und Kunden stehen ferner sechs Abfüllstationen bereit, an denen jeweils maximal ein Trailer pro Tag tanken kann. In unmittelbarer Nähe wird auch das Technologie- und Anwendungszentrum Wasserstoff (WTAZ) entstehen, mit dem sich ein bayerisches Konsortium im Wettbewerb um das kommende nationale Innovations- und Technologiezentrum Wasserstoff (ITZ) beworben hat.

16.11.2021 | Quelle: BayWa | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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