LEE-NRW fordert Solarparks für das Rheinische Revier

Rechts und im Vordergrund Photovoltaik-Module auf einer grünen Wiese, im Hintergrund Windkraftanlagen, links ein fossiles Kraftwerk - Energiewende ist Wahlkampf-ThemaFoto: Christian Müller / stock.adobe.com
In den Braunkohleabbaugebieten am Niederrhein sollen künftig Solarparks stehen, fordert der LEE NRW. So wie es in den ostdeutschen Kohlerevieren der Fall wird.

Der Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) propagiert Solarparks für das rheinische Revier. Die Landesregierung solle damit ähnlich wie in den ostdeutschen Kohleregionen für Photovoltaik sorgen. Das diene dazu, dass Investitionsmittel im Land blieben.

So werde der Chemiekonzern BASF im kommenden Frühjahr an seinem Lausitzer Standort Schwarzheide (Oberspreewald-Lausitz) in Kooperation mit dem Regionalversorger enviaM einen Solarpark mit 24 Megawatt Leistung und rund 52.000 Solarmodulen bauen. Inklusive Umspannwerk belaufen sich die Investitionskostenn auf gut 13 Millionen Euro. Den Großteil des erzeugten Solarstroms will der Chemiekonzern für seine eigene Produktion vor Ort nutzen.

„Überfällig im Rheinischen Revier“

„So ein großes Solarprojekt ist im Rheinischen Revier überfällig“, sagt LEE NRW-Chef Reiner Priggen. „Wir beobachten, dass namhafte und mittelständische Industrieunternehmen für ihre Dekarbonisierungspläne zunehmend große Ökostrommengen ordern und sich auch an regenerativen Projekten beteiligen.“

Für solche Vorhaben drängen sich nach Auffassung des LEE NRW Flächen im Rheinischen Revier geradezu auf. Dort wird in den nächsten Jahren die Braunkohleförderung kontinuierlich zurückgefahren. Wenn die Landesregierung nicht schnell handele, drohe eine Abwanderung von Investitionsgeldern. Dann werde die energieintensiven Unternehmen entlang der Rhein-Ruhr-Schiene ihr Geld für regenerative Projekte in anderen Regionen investieren.

Zu dem 10-Punkte-Plan, der der Landesregierung für den Strukturwandel im Rheinischen Revier vorschwebt, zählt auch ein Gigawattpakt für erneuerbare Energien. Damit soll in der Region bis 2028 zusätzlich 1.000 MW Leistung mit erneuerbare Energien in Betrieb gehen. Reiner Priggen: „Diesen Plan gibt es seit geraumer Zeit, es ist bislang nur bei dieser Ankündigung geblieben.“

Damit Industriebetriebe so schnell wie möglich Ökostrom auf ihren Flächen selbst erzeugen können, fordert der LEE NRW die planerische Öffnung der Industrie- und Gewerbegebiete im Land: „Dann müssen Unternehmen nicht in die Lausitz gehen, um dort Solarparks zu errichten“, so der LEE NRW-Vorsitzende.

Die Öffnung der Industrie- und Gewerbegebiete für erneuerbare Energien sieht der LEE NRW als einen wichtigen Baustein, damit Nordrhein-Westfalen die Ökostromstromziele der neuen Bundesregierung schafft. Der Koalitionsvertrag der Ampelparteien sieht einen Ausbau der erneuerbaren Energien auf mindestens 80 Prozent im Stromsektor bis 2030 vor. Dieses Ziel ist für NRW nach LEE NRW-Berechnungen nur zu erreichen, wenn es bis Ende dieser Dekade jährlich einen durchschnittlichen Zubau bei der Windenergie von gut 1.000 MW und bei der Solarenergie von mindestens 2.000 MW gibt.

06.12.2021 | Quelle: LEE NRW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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