Gigawatt-Produktion für Elektrolyseure erhält 60 Millionen Euro Förderung

Firmengelände mit Bäumen - Sunfire stellt in Dresden Elektrolyseure herFoto: Sunfire
Sunfire aus Dresden wächst im Elektrolyse-Geschäft.
Der Elektrolyseur-Entwickler und -Produzent Sunfire will seine Fertigungskapazität gemeinsam mit Partnern aus Forschung und Industrie auf einen Gigawatt-Maßstab bringen. Dafür stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) über das Leitprojekt H2Giga nun 60 Millionen Euro zur Verfügung.

Sunfire setze für die Industrialisierung neben Fördergeldern umfangreiche eigene Mittel ein, heißt es in der Pressemitteilung. Im Oktober hatte Sunfire 109 Millionen Euro von Investoren eingeworben, um die Produktion seiner Elektrolyseure in den Gigawatt-Maßstab zu skalieren. H2Giga ist eines von drei Leitprojekten, die aus dem Ideenwettbewerb „Wasserstoffrepublik Deutschland hervorgegangen sind. In H2Giga arbeiten nun ca. 30 eigenständige Verbünde an der Überführung von Elektrolysetechnologien in den Gigawatt-Maßstab. Das Ziel für die Elektrolyse-Kapazität in der EU liegt bei 40 GW bis 2030. Derzeit sind Elektrolyseure mit knapp 0,2 GW installiert.

33 Millionen für Hochtemperatur-Elektrolyseure

Von der Förderung sollen 33 Millionen Euro in den Markthochlauf der innovativen Hochtemperatur-Elektrolyseure (SOEC) fließen, erklärt Sunfire. Unter der Leitung von Sunfire sollen die 15 Verbundpartner mit dem Geld Fertigungsprozesse aufbauen und die Systeme optimieren. Durch die Nutzung von Abwärme aus industriellen Prozessen benötigen Sunfires SOEC-Elektrolyseure im Vergleich zu anderen Technologien bis zu 30 Prozent weniger Strom, um ein Kilogramm Wasserstoff zu erzeugen. „In der neuen Generation werden sie ihre Stärken noch besser ausspielen als bisher“, sagt Sunfire-CTO Christian von Olshausen.

Dafür werde man die einzelnen Komponenten langlebiger gestalten und das Design der Systeme vereinfachen. Mit den optimierten Hochtemperatur-Elektrolyseuren für die Industrie lasse sich grüner Wasserstoff künftig effizienter und somit kostengünstiger produzieren. Auch der Anschaffungspreis soll sinken. Dafür entwickele Sunfire Prozessketten für die industrielle Serienfertigung.

Die Projektpartner haben bereits an verschiedenen Sunfire-Projekten mitgewirkt. Bei der Errichtung einer Pilotlinie für die automatisierte Fertigung greift das Unternehmen auf die Expertise der Xenon Automatisierungstechnik GmbH zurück. Diese ist ebenfalls in Dresden ansässig und war bereits am Bau der von Sunfire-SOEC-Elektrolyseuren für die Raffinerie des Kraftstoffproduzenten Neste in Rotterdam beteiligt. „Wir sind froh, auf Partner wie Xenon bauen zu können. Sie verfügen über wertvolle Erfahrungen in der industriellen Fertigung und sind offen dafür, diese einzusetzen, um neue Technologien voranzubringen“, sagt Christian von Olshausen.

Druck-Alkali-Elektrolyseure sollen auch serientauglich werden

Weitere 27 Millionen Euro erhalten Sunfire und acht Verbundpartner für die Industrialisierung der Druck-Alkali-Elektrolyseure. Obwohl sich die robusten Systeme bereits seit Jahrzehnten in der Industrie bewährt hätten, würden sie bislang nicht in Serie gefertigt, so Sunfire. Auch sie will das Unternehmen im Gigawatt-Maßstab herstellen. Bis 2023 soll die Kapazität für die Produktion alkalischer Elektrolyseure zunächst auf 500 MW steigen, hatte Sunfire im Oktober angekündigt.

„Wir bauen Fertigungsprozesse auf und finalisieren das neue Design unserer Druck-Alkali Elektrolyseure“, kündigt Christian von Olshausen an. Energieverbrauch und Langlebigkeit sollen im Vergleich zu den Vorgängermodellen besser werden. Die Alkali-Elektrolyse sei ohnehin die kostengünstigste Elektrolyse-Technologie. Sie werde so aber noch attraktiver.

07.01.2022 | Quelle: Sunfire | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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