Sunfire übernimmt Galvanik-Spezialisten MTV

Produktionsgelände mit Anlagen und einem Elektrolyseur für Wasserstoffproduktion.Foto: Sunfire GmbH
Sunfire will eine große Wasserstoffproduktion aufbauen.
Das auf die Wasserstoff-Elektrolyse spezialisierte Unternehmen Sunfire plant die Übernahme des Galvanik-Anbieters MTV. Die Galvanisierung ist ein wesentlicher Prozessschritt.

Die auf Wasserstoff setzende Sunfire will den Galvanik-Spezialisten MTV übernehmen. Wie das Dresdner Unternehmen mittelite, will Sunfire bereits im kommenden Jahr Druck-Alkali-Elektrolyseure für Wasserstoffprojekte im 100 MW-Maßstab herstellen. Dafür baut das Unternehmen aktuell eine neue Wertschöpfungskette auf. Einen wesentlichen Prozessschritt stellt die Galvanisierung dar. Die sorgt für die metallische Beschichtung der Zellen, den Kernkomponenten der alkalischen Elektrolyseure.

Nur wenige Unternehmen seien aber in der Lage, Bauteile von der benötigten Größe zu verarbeiten. Zu ihnen gehört die MTV NT GmbH (MTV). Das Unternehmen mit Standorten in Solingen und Mülheim (Ruhr) bedient seit 1945 Industriekunden und zählt zu den Weltmarktführern für die funktionelle Oberflächenbeschichtung großer Bauteile. Auf diesen Kompetenzen baut Sunfire künftig auf und akquiriert den Standort Solingen.

„Für uns ist dieser Weg ideal“, sagt Sunfire-CEO Nils Aldag. „In Solingen finden wir nicht nur optimale Produktionsbedingungen vor, sondern können uns auch auf ein erfahrenes und kompetentes Team verlassen.“ In den kommenden Monaten wird der Standort den Anforderungen des Elektrolyse-Unternehmens angepasst. Dazu zählt der Umbau der vorhandenen Galvanik-Anlagen in eine hochmoderne Galvanik-Anlage zur vollautomatischen Elektrodenbeschichtung.  

Galvanik bisher im Bergbau

„In den letzten 30 Jahren haben wir vor allem für den Bergbau gearbeitet“, erklärt Arwed Gößler, der die Geschicke von MTV leitetet. „Wir haben Hydraulikzylinder für Kunden aus aller Welt metallisch beschichtet. Allerdings hat sich die Branche stark gewandelt“, so Gößler. Um sich zukunftsfähig aufzustellen, hat das Unternehmen deshalb früh den Umstieg auf die Bearbeitung von Alkali-Elektrolyseuren erwogen.   

„Große Bauteile in großen Stückzahlen nach sehr speziellen Anforderungen beschichten – das passt einfach perfekt zu uns“, fasst Gößler zusammen. Noch in diesem Jahr soll die erste 250 MW-Beschichtungsanlage ihren Betrieb aufnehmen. Schon im kommenden Jahr soll die jährliche Produktionskapazität 500 MW betragen. Ein Ausbau auf 1 GW ist bereits in Planung.

 Nils Aldag und sein Team treiben die Skalierungspläne unterdessen am Firmensitz in Dresden weiter voran. „Damit wir unsere Fertigungskapazitäten in hohem Tempo ausbauen können, werden wir auch auf die Expertise etablierter Unternehmen zurückgreifen“, sagt er. „Dabei konzentrieren wir uns auf Europa. Wir bauen Elektrolyseure, die das Label ‚Made in Europe‘ tragen.“  Im Januar 2021 hatte Sunfire Druck-Alkali-Elektrolyseure in sein Produktportfolio aufgenommen. Dafür hat das Dresdener Unternehmen einen Vorreiter auf diesem Gebiet akquiriert, die IHT Industrie Haute Technology SA. Deren Werk im schweizerischen Monthey ist mit bereits beauftragten Projekten voll ausgelastet, sodass Sunfire seine Produktionskapazitäten ergänzend ausbaut. 

18.1.2022 | Quelle: Sunfire | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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