Bornholm Energy Island: europäische Energievernetzung startet

Vor dem Hintergrund globaler Unsicherheiten setzen beide Staaten auf strategische Energiepartnerschaften. Ziel ist es, Europas Unabhängigkeit von fossilen Importen zu stärken, Arbeitsplätze in der Industrie zu schaffen und die Energiewende zu beschleunigen.
Das Projekt gilt als Modell für ein vernetztes europäisches Energiesystem und wird von der EU im Rahmen der Initiative „Connecting Europe“ gefördert. Verantwortlich für die Umsetzung sind die Übertragungsnetzbetreiber Energinet (Dänemark) und 50Hertz (Deutschland).
Strategische Infrastrukturprojekte im Fokus
Neben Bornholm Energy Island verfolgt die Kooperation weitere Schlüsselvorhaben. Dazu zählt ein grenzüberschreitendes Radialprojekt, das dänische Offshore-Windparks direkt mit dem deutschen Stromnetz verbindet. Der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz hat das Vorhaben in den Zehnjahresplan zur Netzentwicklung (TYNDP 2026) eingebracht. Beide Regierungen unterstützen das Projekt.
Geplant ist auch eine Wasserstoffpipeline, die ab 2030 grünen Wasserstoff zwischen den beiden Ländern transportieren soll. Sie soll ein integraler Bestandteil des künftigen europäischen Wasserstoffnetzes werden.
Versorgungssicherheit durch grüne Energie
Die deutsch-dänische Zusammenarbeit zielt darauf ab, den Stromhandel zu erleichtern und erneuerbare Energien besser zu integrieren. Dadurch wollen sie langfristig die Energieversorgung Europas resilienter zu gestalten. Besonders grüner Wasserstoff aus Dänemark soll künftig zur Versorgung deutscher Unternehmen beitragen – verlässlich und wettbewerbsfähig.
Politische Rückendeckung beider Regierungen
Beim ersten bilateralen Treffen unter Beteiligung der neuen deutschen Wirtschafts- und Energieministerin Katherina Reiche bekräftigten beide Länder ihre Partnerschaft.
„Wir stärken unsere Energie-Zusammenarbeit mit Dänemark. Die Kooperation beim Projekt Bornholm Energy Island steht dabei im Mittelpunkt“, erklärte Reiche und kündigte an, dass beide Regierungen gemeinsam die rechtlichen Voraussetzungen schaffen wollen, um Offshore- und Wasserstoffvorhaben zu erleichtern.
Auch der dänische Minister für Klima, Energie und Versorgungswirtschaft Lars Aagaard betonte: „Die enge bilaterale Zusammenarbeit zwischen uns ist ein Schlüssel zur Erschließung des vollen Potenzials der erneuerbaren Energien.“
Bornholm Energy Island als Signal für die Nordsee-Kooperation
Die gestärkte Energieallianz zwischen Deutschland und Dänemark gilt als wichtiger Meilenstein für den Nordsee-Gipfel 2026, der am 26. Januar in Hamburg stattfindet. Das Projekt Bornholm Energy Island steht sinnbildlich für die Ambitionen beider Länder, Europa unabhängiger, klimafreundlicher und wirtschaftlich widerstandsfähiger zu machen.
Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH