Photovoltaik- und Windenergie-Zubau 2021: Dach-Anlagen liegen vorn

gelb-rotes Balkendiagramm zeigt den Photovoltaik-Zubau monatsweise für das Jahr 2021Grafik: Solarserver; Quelle: BNetzA
Photovoltaik-Zubau im Jahr 2021 in MW.
Im Jahresverlauf 2021 kam bei der Photovoltaik ein Zubau von fast 5,3 GW zusammen. In der Windenergie waren es nur knapp 1,9 GW.

Mit den Dezember-Daten sind die Zubau-Zahlen der Bundesnetzagentur für das Jahr 2021 komplett. In den Monatsverläufen gab es bei keiner der beiden erneuerbaren Energiequellen zum Jahresende Überraschungen. Es kamen im Dezember 421 MW weitere Photovoltaik-Leistung und 153 MW Windenergie-Leistung hinzu. Somit erzielt die Photovoltaik 2021 einen Brutto-Zubau von 5.263 MW, die Windenergie von 1.857 MW. Bei dieser Zählung sind diejenigen Anlagen nicht mitgezählt, bei denen die BNetzA in ihrer Statistik einen Verdacht auf Unregelmäßigkeiten vermerkt hat – zum Beispiel auf Doppelmeldungen, Fehlermeldungen oder Altanlagen. Sollten hier noch korrekte Meldungen dabei sein, kann sich die Summe der Neuinstallationen noch steigern.

Photovoltaik-Zubau auf Gebäuden deutlich stärker als in der Freifläche

In der Gesamtschau des Jahres zeigt sich, dass der Photovoltaik-Zubau vor allem von Dach-Anlagen geprägt war. Mehr als 222.000 PV-Anlagen entstanden laut der Statistik der BNetzA auf oder an Gebäuden. Hinzu kommen 2.668 PV-Anlagen auf „sonstigen“ baulichen Anlagen. Auf Freiflächen waren es lediglich 1.009 neue Photovoltaik-Anlagen. Obwohl die Freiflächen-Anlagen jeweils deutlich höhere Leistungen haben, konnten sie in Summe nicht mit den Dach-Anlagen mithalten.

Der Photovoltaik-Zubau für 2021 summiert sich in der Freifläche auf 1.364 MW (davon 199 MW außerhalb von Ausschreibungen), auf und am Gebäude waren es 3.581 MW, an sonstigen baulichen Anlagen 312 MW. Auch steckerfertige PV-Anlagen sind in der BNetzA-Statistik in einer eigenen Kategorie gelistet – natürlich nur, sofern sie offiziell gemeldet sind. Im Jahr 2021 kamen immerhin 9.689 Betreiber:innen von Mini-PV-Anlagen ihrer Meldepflicht an die BNetzA nach. Sie brachten zusammen eine Leistung von 6,5 MW ans Netz.

Windenergie fällt zurück

Die neu installierte Windenergie-Leistung machte im Vergleich zur Photovoltaik 2021 nur ein gutes Drittel aus. Ein Faktor dafür war, dass im gesamten Jahr 2021 keine neuen Offshore-Windparks ans Netz ginge. Doch auch die Windenergie an Land blieb deutlich hinter dem zurück, was Branchenvertreter fordern. Daran änderte auch die Sonderklausel für die sogenannten Pilot-Anlagen nichts. Dabei handelt es sich um Anlagen, die vorwiegend der Forschung und Entwicklung dienen. An ihnen sollen Innovationen erprobt werden, die über den Stand der Technik weit hinausgehen. Diese Windenergieanlagen haben auch ohne eine Teilnahme an einem Ausschreibungsverfahren einen Zahlungsanspruch nach dem EEG. Insgesamt sollten Pilotwindenergieanlagen mit einer installierten Leistung von 125 Megawatt pro Jahr gefördert werden. Tatsächlich wurden es nur gut 37 MW, die allesamt im September und Oktober ans Netz gingen.

blaues Balkendiagramm zeigt monatsweisen Windenergie-Zubau im Jahr 2021
Auf und ab: Der Windenergie-Ausbau verlief weniger gleichmäßig als bei der Photovoltaik – und blieb in Summe deutlich hinter dieser zurück.

Die Statistik der Bundesnetzagentur über den Ausbau der Erneuerbaren Energien ist zugleich die Grundlage für die Einspeisevergütung beziehungsweise Marktprämie für Photovoltaik und Windenergie. Auch im nächsten Dreimonatszeitraum von Februar, März und April wird die monatliche Degression jeweils 1,4 Prozent betragen. Das bedeutet, dass auch die Einspeisevergütung für Dachanlagen bis 100 kW im April unter die 5-Cent-Marke sinken wird (4,96 Cent/kWh). Der Mieterstromzuschlag sinkt ebenfalls. Bei Anlagen bis 100 kW unterschreitet er bereits im Februar die 2-Cent Marke (1,97 Cent/kWh).

Für das begonnene Jahr 2022 macht sich die Solarbranche große Hoffnungen auf eine Beschleunigung durch bessere Rahmenbedingungen.

02.02.2022 | Quelle: Bundesnetzagentur | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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