Photovoltaik-Plattform Otovo steigt in Großbritannien, Österreich und Portugal ein

Mann mit weißem Hemd - Andreas Thorsheim, CEO von Otovo, Photovoltaik-PlattformFoto: Otovo
Andreas Thorsheim, CEO von Otovo
Das norwegische Cleantech-Startup Otovo will seine Aktivitäten auf die Länder Großbritannien, Österreich und Portugal ausdehnen. Damit wäre das Unternehmen in zehn europäischen Ländern aktiv.

Für seine Expansionspläne erhält das Unternehmen von seinen Stamminvestoren 30 Millionen Euro. Zu den Geldgebern gehört insbesondere die in Stockholm ansässige Axel Johnson AB, die laut Otovo der „führende Solar-Investor in den nordischen Ländern“ ist. Otovo ist mit seiner Photovoltaik-Plattform bereits in Norwegen, Schweden, Frankreich, Spanien, Polen und Italien etabliert. In Deutschland begann Otovo Mitte 2021 mit dem Aufbau des Geschäftes. Im Dezember erklärte das Unternehmen seinen Markteintritt in Deutschland mit einer Pressemitteilung.

Otovo vermarktet Photovoltaik-Anlagen in einem Plattform-Modell. Über die Otovo-Webseite können Kund:innen in wenigen Minuten einen „geschätzten“ Preis für eine PV-Anlage erhalten. Die Kundendaten gibt Otovo an einen Installationsbetrieb in der Nähe weiter, der dann ein verbindliches Angebot erstellt.

Viel Geld für Ausbau der Photovoltaik-Plattform in Europa

Das Plattform-Konzept überzeugt die Anleger. Otovo ist an der Euronext Growth Exchange in Oslo notiert und hat eine Marktkapitalisierung von rund 200 Millionen Euro. Das derzeitige Investment kommt vor allem von den Stamm-Investoren. Der größte Aktionär ist Axel Johnson AB mit gut 20 Prozent. Weitere Großinvestoren sind Norwegens Klimainvestitionsfonds Nysnø Klimainvesteringer AS mit einem Anteil von mehr als 7 Prozent und das norwegische Immobilienunternehmen Obos BBL mit knapp 3,5 Prozent.

“Mit dem frischen Kapital festigen wir unsere Marktführerschaft in Europa und nehmen eine noch größere Rolle im Solarmarkt ein. Unsere Konkurrenz ist zumeist nur in einem Land aktiv“, sagt Andreas Thorsheim, CEO von Otovo. Er kündigt bereits eine weitere Expansion an. „Wir werden in den nächsten zwölf Monaten in sechs weitere Länder expandieren“, sagt er. Neben Großbritannien, Österreich und Portugal bleiben also drei künftige Märkte noch ungenannt.  

„Demokratisierung“ per Markt-Plattform?

Otovo wurde Anfang 2016 von Andreas Thorsheim, Simen Fure Jørgensen, Lars Syse Christiansen und Andreas Bentzen gegründet. „Wir bringen Endkunden und Fachbetriebe unkompliziert zusammen. Bei uns ist der Prozess einfach, direkt und kostentransparent,” sagt Andreas Thorsheim. Tatsächlich braucht man nur wenige Klicks, um über die Plattform ein Angebot anzufordern. Man arbeite mit geprüften, lokalen Fachbetrieben und Installateuren zusammen, betont Otovo. So baue man nicht nur „bürokratische Hürden“ ab, sondern übernehme auch die zeitintensive Handwerkersuche. Otovo nennt seine Strategie in der Pressemitteilung eine „Demokratisierung“ des Solarmarktes. In anderen Märkten werden Plattform-Modelle wie airbnb oder Amazon seit Jahren immer beliebter und führen zu Umwälzungen.

Noch viele ungenutzte Dachflächen in Deutschland verfügbar

Seinen Einstieg in den im deutschen Markt nennt Otovo „Pionierarbeit“ – mehr als 20 Jahre, nach dem Beschluss des ersten Erneuerbare-Energien-Gesetzes. Der Endkundenmarkt für Photovoltaik sei in Europa und umso mehr in Deutschland „noch nicht erschlossen“. Laut Schätzung von Otovo sind bisher nur elf Prozent der geeigneten Dachflächen in Deutschland mit Solaranlagen bestückt. Zugleich steigen Strombedarf und Energiepreise, womit der Einstieg von Otovo „zur richtigen Zeit“ komme. Mit dem schnellen und unkomplizierten Plattform-Modell will Otovo nun Marktführer werden.

22.2.2022 | Quelle: Otovo | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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