DLR und ZSW planen Testzentrum für Elektrolyse

WasserstoffelektrolyseFoto: DLR
Wasserstoff ist eine große Chance für Wirtschaft und Klimaschutz.
Das DLR und das ZSW bauen einen gemeinsames Test- und Innovationszentrum auf. Damit wollen sie die Technologie der Wasserelektrolyse technisch und wirtschaftlich voranbringen.

Das DLR und ZSW realisieren gemeinsam ein Testzentrum und In­no­va­ti­ons­zen­trum für die Elektrolyse. Das teilten das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) mit. Beide Einrichtungen haben hierzu ein Memorandum unterzeichnet. Das gemeinsame Prüfzentrum ElyLAB soll Kompetenzen zu allen verfügbaren Elektrolysetechnologien unter einem Dach vereinen. DLR und ZSW bündeln damit ihre jahrzehntelange Erfahrung, Wasserstoff durch Elektrolyse zu gewinnen.

Das DLR-Institut für Technische Thermodynamik und das ZSW planen mit dem Test- und Innovationszentrum ElyLAB standardisierte Prüfverfahren für alle Elektrolysetechnologien zu etablieren. Ab 2023 wollen DLR und ZSW diese als Dienstleistung anbieten. Das Ziel ist, Entwicklungszeiten zu verkürzen, um den Umstieg auf Wasserstoff als Energieträger zu beschleunigen.

„Mit dem gemeinsamen Wissen und der Technologiebreite von DLR und ZSW wollen wir Industriepartner und Unternehmen unterstützen. Einheitliche Testprozeduren und Schnellalterungstests ermöglichen Bauteile und Systeme neutral zu bewerten und zu zertifizieren. Dies umfasst Materialanalysen, Komponententests bis zur praxisnahen Erprobung ganzer Systeme im Megawattbereich“, erklärt Prof. Andreas Friedrich vom DLR-Institut für Technische Thermodynamik.

Ausbau der Kapazitäten um Faktor 50

Die wirtschaftliche Herstellung von „grünem“ Wasserstoff aus erneuerbaren Energien im industriellen Maßstab ist ein zentraler Baustein der Energiewende. Um die Nationale Wasserstoffstrategie und den Green Deal der Europäischen Union umzusetzen, ist ferner ein Ausbau der Elektrolysekapazitäten um rund einen Faktor 50 notwendig. Dies erfordert Elektrolyseanlagen mit Leistungen von mehreren Megawatt. Dafür sind industriefähige Materialien, Komponenten und Komplettsysteme notwendig. Herausfordernd sind dabei die Größe der Elektrolysemodule und deren industrielle Serienfertigung.

Für den industriellen Ausbau der Wasserstoffwirtschaft sind ferner einheitliche Test- und technologieübergreifende Analysemöglichkeiten nötig. „Bisher gibt es nur wenig Erfahrung, wie sich Elektrolyseure neutral bewerten lassen. Beispielsweise fehlen noch allgemein akzeptierte Verfahren, um die Alterung von Komponenten zu untersuchen“, erläutert Friedrich.

eil der Studie ist zudem, das Testzentrum ab 2024 in Wasserstoffinfrastrukturen des Großraums Stuttgart einzubinden. Die Region Stuttgart wurde für das Förderprogramm „Modellregion Grüner Wasserstoff“ des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg und der Europäischen Union ausgewählt. Dadurch lassen sich lokale Verteilernetze nutzen und regionale Abnehmer mit Wasserstoff bedienen. Dies umfasst beispielsweise die Automobil- und Zuliefererindustrie ebenso wie Mobilitäts- und Transportdienstleister.

30.3.2022 | Quelle: DLR | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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