Vattenfall erprobt Recycling für Rotorblätter von Windkraftanlagen

Zu sehen ist der Rückbau des niederländischen Windparks „Irene Vorrink“, die Rotorblätter sollen dem Recycling zugeführt werden.Foto: Vattenfall / Martine Goulmy
Die Rotorblätter des im Rückbau befindlichen niederländischen Windparks „Irene Vorrink“ sollen zu Sportgeräten, Dämmstoffen oder Komponenten für Solarparks verarbeitet werden.
Zahlreiche Komponenten von Windkraftanlagen, die nach dem Ende ihrer Laufzeit zurückgebaut werden, können bereits heute wiederverwertet werden. Eine Herausforderung bilden jedoch die Rotorblätter, die aus Verbundwerkstoffen gefertigt sind.

Vattenfall hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 eine Recyclingquote von 100 Prozent für ausgemusterte Rotorblätter zu erreichen. Jetzt steht der erste Praxistest an. Die Rotorblätter des im Rückbau befindlichen niederländischen Windparks „Irene Vorrink“ will man zu Sportgeräten, Dämmstoffen oder Komponenten für Solarparks verarbeiten. Vattenfall kooperiert deshalb mit verschiedenen Projekten, um das Recycling für Rotorblätter zu ermöglichen.

„Da die Windindustrie weiter wächst, um fossilfreie Energie auf der ganzen Welt bereitzustellen, engagiert sich Vattenfall für eine Kreislaufwirtschaft, die die Umweltauswirkungen während des gesamten Produktlebenszyklus reduziert“, sagt Eva Philipp, Head of Environment and Sustainability im Geschäftsbereich Wind bei Vattenfall. Um die Blätter von Irene Vorrink zu recyceln, wurden zwei Partner unter Vertrag genommen, die die Blätter verarbeiten und Optionen für das Recycling prüfen: die norwegische Gjenkraft AS sowie das Life CarbonGreen-Konsortium. Das niederländische Bildungsinstitut ROCvA erhält zudem zwei Rotorblätter, die als Trainingsgerät für zukünftige Windturbinenmechaniker dienen sollen. 

Die norwegische Gjenkraft AS will die Rotorblätter zur Herstellung von recycelten Fasern, synthetischen Ölen und Gasen nutzen. Diese kommen unter anderem zur Herstellung von Sportgeräten wie Skiern und Snowboards oder Dämmstoffen zum Einsatz. Life CarbonGreen ist ein Forschungsprojekt, das neue Verfahren für die Verarbeitung der Blätter entwickelt und hieraus auch Komponenten für Solarparks produzieren will.

Recycling für Rotorblätter besondere Herausforderung

Windkraftanlagen haben bereits eine Recyclingquote von 90 Prozent. Denn zahlreiche Komponenten einer Windkraftanlage – das Fundament, der Turm, die Komponenten des Getriebes und des Generators – sind recycelbar. Die Rotorblätter stellen jedoch aufgrund der Verbundwerkstoffe, aus denen sie bestehen, eine besondere Herausforderung dar. Derzeit gibt es hierfür noch keine nachhaltigen Lösungen im industriellen Maßstab. Aus diesem Grund beschäftigt sich Vattenfall mit der Erforschung und Erprobung fortschrittlicherer Recyclingtechnologien.

In den kommenden Wochen will man die ausgemusterten Rotorblätter so zerlegen, dass sie für den weiteren Transport und die vorgesehenen Recyclingtechnologien geeignet sind. Die Pläne sind Teil des Bestrebens von Vattenfall, bis 2030 eine Recyclingquote von 100 Prozent zu erzielen. Bereits heute verzichtet Vattenfall komplett auf das Deponieren von ausgemusterten Rotorblättern aus eigenen Windparks.

22.4.2022 | Quelle: Vattenfall | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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