Abgabe auf nackte Dächer als Anreiz für Solaranlagen?

Photovoltaik-Anlage auf dem Dach einer IndustriehalleFoto: Guido Bröer
Nur ein kleiner Teil der deutschen Dächer wird so gut genutzt. Wie kann die Politik mit Solarpflichten oder finanziellen Anreizen Dachbesitzer motivieren?
Mit dem Vorschlag für eine allgemeine Abga­be für Dächer ohne PV- oder Solarwärmeanla­ge möchte der Solarthermieexperte Stefan Abrecht die Diskussion um Förderanreize und Solarpflichten erweitern.

Nach Abrechts Vorstellungen könnte eine Abgabe von allen Hausbesitzern erhoben werden, die ihr Dach – sofern geeignet – noch nicht solar nutzen. Vorteile gegenüber Solardach-Pflichten sieht er unter anderem darin, dass die Anreizwirkung unmittelbar für alle nutzbaren Dächer greifen würde. Demgegenüber soll die im Koalitionsvertrag angekündigte Solarpflicht nur für gewerbliche Neubauten gelten. Und die im Gebäudeenergiegesetz (GEG) geplante 65-prozentige EE-Nutzungspflicht greift erst beim Einbau einer neuen Heizung.

Stefan Abrecht, der in Keltern das Ingenieurbüro Solar Experience betreibt, hält eine Dachabgabe für leicht administrierbar, weil zunächst jeder zahlungspflichtig sei und die Beweislast für die Solarnutzung beim Hausbesitzer liege. Juristisch geprüft hat die Machbarkeit von Abrechts Vorschlag bislang niemand, praktische Erfah­run­gen liegen bisher ebenfalls nicht vor.

20.6.2022 | Autor: Guido Bröer
© Solarthemen Media GmbH

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