Pilotprojekt: Großstromspeicher aus Organic Solid-Flow-Batterien

In einer Pilotanlage am Steinkohle-Kraftwerk Staudinger testen Uniper und CMBlu Organic Solid-Flow-Batterien.Foto: CMBlu
Die Solid-Flow-Technologie soll die hohe Energiedichte von Solid-State-Batterien mit der beliebigen Skalierbarkeit von Kapazität und Leistung von Flow-Batterien verbinden.
In einer Pilotanlage am Steinkohle-Kraftwerk Staudinger testen Uniper und CMBlu Organic Solid-Flow-Batterien. Dabei soll es sich um eine neuartige Technologie für umweltfreundliche Großstromspeicher handeln.

Uniper und die CMBlu Energy AG starten gemeinsam den Aufbau eines Großstromspeichers im Megawattbereich. Diesen will man auf Basis von Organic Solid-Flow-Batterien betreiben. Diese neuartige Batteriespeichertechnologie hat das Unternehmen CMBlu entwickelt. Sie soll zukünftig in der Lage sein, eine Vielzahl von Anwendungsfällen und Märkten abzudecken. Erstmalig in Deutschland will man sie nun am Uniper-Kraftwerk Staudinger im Rahmen eines Pilotprojekts installieren. Das Steinkohle-Kraftwerk Staudinger in Großkrotzenburg ist einer der leistungsstärksten Kraftwerksstandorte von Uniper und kann bis zu 2 Millionen Menschen mit Strom versorgen.

Ziel der Zusammenarbeit zwischen Uniper und CMBlu Energy ist es, dieser Zukunftstechnologie zum Durchbruch zu verhelfen. Langfristig sollen die Organic Solid-Flow-Batterien in die dortige Infrastruktur integriert und zertifiziert werden. Uniper treibt damit die Transformation seiner deutschen Erzeugungs- und Speicherkapazitäten voran. „Im Sinne eines nachhaltigen Klimaschutzes benötigen wir leistungsstarke stationäre Stromspeicher für erneuerbare Energiemengen. Die zunehmende Elektrifizierung von Prozessen in der Industrie und in privaten Haushalten führt zu zunehmendem Bedarf an Grundlastfähigkeit von erneuerbaren Energien zur Wahrung der Versorgungssicherheit. Solid-Flow-Batterien sind aus Sicht von Uniper dafür bestens geeignet“, sagt Arne Hauner, Director Innovation bei Uniper.

Organic Solid-Flow-Batterien sicher in Betrieb und Handhabung

„Die Organic Solid-Flow-Technologie verbindet das Beste aus zwei Welten. Hohe Energiedichte von Solid-State- mit der beliebigen Skalierbarkeit von Kapazität und Leistung von Flow-Batterien, ohne deren Nachteile. Damit ist sie eine konkurrenzfähige und kostengünstige Alternative zu bisherigen Speichertechnologien und kann als Game-Changer die Energiewende einen entscheidenden Schritt nach vorne bringen. Die Materialien unserer Organic Solid-Flow-Batterien sind weltweit in praktisch unbegrenztem Umfang verfügbar, es gibt keine Abhängigkeiten von seltenen oder konfliktbehafteten Rohstoffen und Lieferketten, außerdem sind alle Kernkomponenten und nahezu alle Bestandteile unserer Batterie recycelbar. Darüber hinaus ist sie praktisch weder brennbar noch explosiv, daher entsprechend sicher in Betrieb und Handhabung“, sagt Peter Geigle, CEO von CMBlu.

Die Pilotanlage soll eine Leistung von 1 MW und eine Kapazität von 1 MWh haben. Sie soll voraussichtlich 2023 in Betrieb gehen. Nach einem erfolgreichen Abschluss der Pilotphase kann der Demonstrator in einen Großstromspeicher im zweistelligen MW-Bereich erweitert werden.

31.8.2022 | Quelle: CMBlu | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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