Weltweit rund 4 Millionen Jobs in der Photovoltaik

Drei Handwerker auf dem Dach montieren Photovoltaik.Foto: Elenathewise / stock.adobe.com
Die Photovoltaik sorgt für immer mehr Jobs.
Die Photovoltaikindustrie sorgt global für 4,3 Millionen Arbeitsplätze. In Deutschland sind es rund 50.000.

Die Jobs im Bereich Photovoltaik sind im vergangenen Jahr auf 4,3 Millionen gestiegen. Das sind rund 300.000 mehr als im Jahr zuvor. Darüber berichtet die Internationale Agentur für erneuerbare Energien (Irena). Am meisten Jobs in der Photovoltaik existieren in China mit einem Anteil von 63 Prozent. Dahinter rangieren die USA, Indien, Japan, Bangladesh, Brasilen, Polen und Deutschland. Hierzulande gibt es rund 51.000 Jobs. Seit dem Tiefpunkt 2017 hat Deutschland damit rund 19.000 Arbeitsplätze geschaffen.

Die PV sei zudem der am schnellsten wachsende Sektor und beschäftige mehr als ein Drittel der derzeit weltweit im Bereich der erneuerbaren Energien tätigen Arbeitnehmer.

Die Zahl aller Arbeitsplätze im Bereich erneuerbarer Energien kletterte weltweit auf 12,7 Millionen. Das entspreche einem Anstieg von 700.000 neuen Arbeitsplätzen innerhalb eines Jahres.

Der Arbeitsplatzreport der Irena stellt ferner fest, dass die Größe des Inlandsmarkts neben den Arbeits- und sonstigen Kosten ein wichtiger Faktor für die Schaffung von Arbeitsplätzen im Bereich der erneuerbaren Energien ist.

Förderung heimischer Wertschöpfung schafft Jobs

Der Bericht legt ferner nahe, dass starke Binnenmärkte der Schlüssel für die Industrialisierung sauberer Energien sind. Davon hängt auch die Entwicklung von Exportkapazitäten für erneuerbare Technologien ab, heißt es weiter.

Francesco La Camera, Generaldirektor von IRENA, dazu: „Angesichts zahlreicher Herausforderungen bleiben Arbeitsplätze im Bereich der Erneuerbaren stabil und haben sich als zuverlässiger Motor für die Schaffung von Arbeitsplätzen erwiesen. Mein Rat an Regierungen weltweit lautet, auf eine Industriepolitik zu setzen, die den Ausbau menschenwürdiger Arbeitsplätze im Bereich der Erneuerbaren im eigenen Land fördert. Die Förderung einer heimischen Wertschöpfungskette schafft nicht nur Geschäftsmöglichkeiten und neue Arbeitsplätze für die lokale Bevölkerung. Sie stärkt auch die Zuverlässigkeit der Lieferketten und erhöht damit die Energiesicherheit insgesamt.“

Der Bericht führt vor Augen, dass immer mehr Länder Arbeitsplätze im Bereich der erneuerbaren Energien schaffen. Nahezu zwei Drittel dieser Arbeitsplätze befinden sich in Asien. Auf China allein entfallen 42 %, gefolgt von der EU und Brasilien mit jeweils 10 % sowie den USA und Indien mit jeweils 7 %.

Der Generaldirektor der ILO, Guy Ryder, dazu: „Der steigende Anteil der Frauenbeschäftigung deutet darauf hin, dass gezielte Maßnahmen und Schulungen die Beschäftigung von Frauen im Bereich der erneuerbaren Energien und die Inklusion deutlich verbessern und letztlich einen gerechte Energiewende für alle gewährleisten.“

China schafft Jobs bei Offshore-Wind

Der Bericht hebt einige bemerkenswerte regionale und nationale Trends hervor. Dazu zählt, dass sich südostasiatische Länder zu wichtigen Produktionsstandorte für Photovoltaik (PV) und Biokraftstoff entwickeln. China ist der führende Hersteller und Installateur von PV-Solarmodulen und schafft zunehmend mehr Arbeitsplätze im Bereich der Windkraft auf See. Indien hat mehr als 10 Gigawatt an PV-Anlagen installiert und damit zahlreiche Arbeitsplätze im Bereich der Installation geschaffen, ist aber nach wie vor stark von importierten Modulen abhängig.

Auf Europa entfallen heute etwa 40 % der weltweiten Produktion von Windenergieanlagen und es ist der wichtigste Exporteur von Windenergieanlagen; daneben versucht es, seine PV-Industrie in Schwung zu bringen.  Die Rolle Afrikas ist noch begrenzt – der Bericht weist jedoch auf wachsende Beschäftigungsmöglichkeiten im Bereich der dezentralen erneuerbaren Energien hin, insbesondere zur Unterstützung des lokalen Handels, der Landwirtschaft und anderer Wirtschaftsaktivitäten. 

In Amerika ist Mexiko der führende Lieferant von Windturbinenschaufeln. Brasilien ist nach wie vor der führende Arbeitgeber im Bereich Biokraftstoffe, schafft aber auch viele Arbeitsplätze im Bereich Wind- und Solaranlagen. Die USA beginnen mit dem Aufbau einer heimischen Industriebasis im aufstrebenden Sektor der Windenergie auf See.

Der Bericht macht deutlich, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien durch ganzheitliche politische Maßnahmenpakete unterstützt werden muss, wie etwa der Ausbildung von Arbeitnehmern, um menschenwürdige, hochwertige, gut bezahlte und vielfältige Arbeitsplätze für eine gerechte Energiewende sicherzustellen.

22.9.2022 | Quelle: IRENA | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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