Innovationspreis der deutschen Gaswirtschaft für sauberen Wasserstoffbrenner

Der Innovationspreis der deutschen Gaswirtschaft in der Kategorie „Effiziente Anwendungstechnik“ geht dieses Jahr an Forscher:innen eines Forschungsverbundes der FH Aachen.Foto: Zukunft Gas / Claudius Pflug
Stellvertretend für Professor Funke nehmen Professor Dr. Peter Dahmann, Dekan des Fachbereichs Luft- und Raumfahrttechnik (4vl) und Dr. Johannes Mandelartz, Leiter des Innovationstransfers der FH Aachen (links), den Preis in Berlin entgegen. Dr. Karsten Kusterer (B&B Agema, 2vl), Mashiro Ogata (Kawasaki Gas Turbines Europe GmbH, Mitte) und Dr. Nurretin Tekin (Kawasaki Gas Turbines Europe GmbH, rechts) sind ebenfalls zugegen.
Der H2-Micro Mix-Brenner kann Wasserstoff in Gasturbinen emissionsarm verbrennen. Das besondere Design der Wasserstoff-Brennkammer ist nun mit dem Innovationspreis der deutschen Gaswirtschaft in der Kategorie „Effiziente Anwendungstechnik“ ausgezeichnet worden.

Der Innovationspreis der deutschen Gaswirtschaft in der Kategorie „Effiziente Anwendungstechnik“ geht dieses Jahr an Forscher:innen eines Forschungsverbundes der FH Aachen mit Industriepartnern. Wasserstoff (H2) wird nach Einschätzung der FH Aachen zu einem immer wichtigeren Energieträger gegen den Klimawandel und für die Versorgungssicherheit. Er kann aus regenerativen Quellen nachhaltig hergestellt werden, und seine Verbrennung setzt kein Kohlendioxid frei. Bei nicht für H2 optimierten Brennkammersystemen können jedoch mehr Stickoxide entstehen als bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe. Mithilfe des entwickelten H2-Micro Mix-Brenners ist es möglich, Wasserstoff in Gasturbinen emissionsarm, sicher und CO2-neutral zu verbrennen und somit besonders nachhaltigen Strom zu erzeugen.

Das besondere Design der Wasserstoff-Brennkammer sowie das spezielle Micro-Mix-Brennverfahren (MMX), das der emeritierte Professor der FH Aachen Friedemann Suttrop bereits in den 1990er Jahren erfunden hat, bilden dabei die Basis. Prof. Dr. Harald Funke, Professor am Fachbereich Luft- und Raumfahrttechnik und sein Team haben seit 2004 unter das Verfahren immer weiterentwickelt und optimiert. Nun hat die Jury des Innovationspreises der deutschen Gaswirtschaft den Brenner in der Kategorie „Effiziente Anwendungstechnik“ ausgezeichnet.

Viele herkömmliche Brennverfahren setzen auf wenige große Flammen. Beim MMX kommen dagegen sehr viele kleine Flammen zum Einsatz. Die Forschenden haben bei dem Design der Brennkammer darauf geachtet, dass sich das Gas darin optimal mit der zugeführten Luft vermischen kann. Durch diese Miniaturisierung der Mischzone und der optimierten Durchmischung von Brenngas und Luft entstehen bei der Verbrennung von Wasserstoff erheblich weniger Stickoxide.

Über 50 Projekte beim Innovationspreis der deutschen Gaswirtschaft im Rennen

Über 50 Projekte hatten sich in den vier Kategorien „Anwendungsorientierte Forschung“, „Nachhaltige Erzeugung“, „Intelligente Infrastruktur“ und „Effiziente Anwendungstechnik“ um den Preis beworben. Das Projekt „H2-Micro Mix-Brenner“ konnte sich am Ende in der letztgenannten Kategorie durchsetzen. Es wird von einem Forschungsverbund der Kawasaki Heavy Industries (KHI), B&B Agema, dem IKDG der RWTH Aachen und der FH Aachen seit über zehn Jahren vorangetrieben.

17.10.2022 | Quelle: FH Aachen | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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