Strom-Umlagen für 2023 addieren sich zu knapp 1,4 Cent pro kWh

Zu sehen ist eine symbolische Darstellung für die Stromumlagen wie EEG-Umlage, Offshore-Netzumlage, § 19 StromNEV-Umlage, KWKG-Umlage, Abschaltbare Lasten-Umlage.Foto: bht2000 / stock.adobe.com
Die vier Übertragungsnetzbetreiber haben heute die Höhe der Strom-Umlagen für das Jahr 2023 bekanntgegeben.

Nach der Abschaffung der EEG-Umlage Mitte des Jahres ist die Gesamthöhe der Umlagen deutlich gesunken. Laut dem Effizienz-Netzwerk der Stadtwerke ASEW seien die verbleibenden Strom-Umlagen aber auch im Jahr 2023 weiterhin ein wichtiger Indikator.

Offshore-Netzumlage steigt deutlich

Bereits am 14. Oktober war die Höhe der Offshore-Netzumlage bekanntgegeben worden. Sie steigt 2023 von aktuell 0,419 auf 0,591 Cent je Kilowattstunde – ein Plus von rund 41 Prozent. Insgesamt werden über diese Umlage im kommenden Jahr Kosten von mehr als 2,3 Milliarden Euro gewälzt. Insbesondere die Kosten für die Netzanbindung fallen um rund 500 Millionen Euro höher aus als 2022. Nach Wegfall der EEG-Umlage ist die Offshore-Netzumlage nun der größte Brocken unter den Stromumlagen.

KWKG-Umlage und §19 Strom-NEV-Umlage sinken

Die heute bekanntgemachten Höhen der verbleibenden Umlagen fallen jedoch niedriger aus. Die KWKG-Umlage sinkt leicht von 0,378 auf 0,357 Cent je kWh (minus 5,6 Prozent). Die §19 Strom-NEV-Umlage fällt im kommenden Jahr auf 0,417 Cent je kWh (2022: 0,437; minus 4,6 Prozent).

Die Umlage für abschaltbare Lasten (AbLaV) wird nicht mehr erhoben, ebenso wie die EEG-Umlage. Alle noch vorhandenen Umlagen für 2023 machen in Summe 1,365 Cent je kWh aus.

Der Wegfall der EEG-Umlage sollte ursprünglich aus dem Bundeshaushalt bezahlt werden. Das wird zumindest für 2022 aber nicht nötig sein, da sich auf dem EEG-Konto durch die hohen Strompreise ein großer Überschuss angesammelt hat.

Strom-Umlagen als Indikator für steigende Netzkosten

Daniela Wallikewitz, Geschäftsführerin der ASEW, sieht die netzseitigen Umlagen als wichtigen Indikator. Sie würden sich parallel mit den Netzentgelten nach oben entwickeln. „Hier schlagen sich unter anderem die notwendigen Investitionen in die Netze nieder, vor allem die Anbindung der Offshore-Erzeuger sowie der nötigen HGÜ-Leitungen in den Süden“, so Willikewitz. Die ASEW empfiehlt Energieversorgern, in Zeiten steigender Preise besonders auf eine gute Kundenkommunikation zu achten und die komplexe Zusammensetzung der Strompreise darzustellen. Die ASEW bietet ihren Mitgliedern hierfür Unterstützung durch verschiedene Materialien an.

Die Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung (ASEW) ist nach eigenen Angaben mit bundesweit mehr als 330 Mitgliedern das größte deutsche Stadtwerke-Netzwerk für Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Sie wurde 1989 aus dem Verband kommunaler Unternehmen (VKU) heraus gegründet.

25.10.2022 | Quelle: ASEW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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