Windenergie: Trend-Index zeigt weiterhin gute Stimmung
Der WindEnergy trend:index (WEtix) zeigt für das letzte halbe Jahr in Deutschland, Europa, Nordamerika und Asien weiterhin eine gute Stimmung in der Windenergie-Branche. Doch außer in Asien geht es in allen Märkten nun etwas bergab. Besonders fällt das in Deutschland auf. Hier war die Stimmung nach einem drastischen Tief im Jahr 2019 kontinuierlich gestiegen. Gemessen über den gesamten Erhebungszeitraum des Index seit 2018 ist die Stimmung aber in allen abgefragten Märkten immer noch sehr gut. Es fällt dabei auf, dass sich die Stimmung in den Regionen einander angenähert hat. Dieser Trend zeigte sich bereits in der Befragung im ersten Halbjahr 2022. Zudem waren die Veränderungen im Vergleich zum vorigen Index vergleichsweise gering. Die Offshore-Branche schneidet im aktuellen Trend-Index etwas besser ab als die Onhore-Windenergie.
In Deutschland kämpft die Windenergie-Branche seit Jahren mit langwierigen Genehmigungen und mittlerweile auch mit steigenden Kosten für neue Projekte. So kommt es, dass trotz gestiegener Ambitionen für den Windkraft-Ausbau die Auktionen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes für neue Projekte immer wieder unterzeichnet sind.
Gestörte Lieferketten und Fachkräfte-Mangel drücken Stimmung in der Windenergie
WEtix fragte die Teilnehmenden auch nach den Gründen für ihre Stimmungslage. Die Frage nach der Bedeutung von gestörten oder unterbrochenen Lieferketten beantworteten etwa zwei Drittel der Teilnehmenden mit „stark“ oder „sehr stark“. Diese Sorge lässt sich bis auf den Beginn der Corona-Pandemie zurückverfolgen. Neu im Trend-Index war die Frage nach der Bedeutung von Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Diesen schreiben zwei Drittel der Befragten eine hohe Bedeutung zu. Wie sich der Krieg in der Ukraine auf die Windenergie-Branche auswirkt, wird indessen nicht ganz klar. Ähnlich viele Teilnehmende gehen von positiven wie negativen Effekten auf die Windenergie-Branche aus. In der vorigen Ausgabe der Trend-Index war die Einschätzung deutlich negativer.
Bedeutung von Wasserstoff lässt nach
Auffallend ist, dass die Bedeutung von grünem Wasserstoff in der Einschätzung der Branche nachgelassen hat. Erstmals seit zwei Jahren gaben deutlich weniger als die Hälfte der Teilnehmenden an, dass grüner Wasserstoff eine große Bedeutung haben werde.
Das Einspar-Potenzial durch neue Technologien bewerteten die Befragten in den letzten Jahren recht konstant positiv. In der aktuellen Befragung hat sich diese Einschätzung sowohl für die Offshore- als auch für die Onshore-Windenergie erstmals nach längerer Zeit verändert – und zwar noch weiter ins Plus.
Für den WindEnergy trend:index (WEtix) befragt der Messeveranstalter der WindEnergy Hamburg gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut wind:research Fachleute aus verschiedenen Erdteilen. An der jüngsten Befragung haben mehr als 800 Personen aus der weltweiten Onshore- und Offshore-Windenergie-Branche teilgenommen.
Zu den erfassten spezifischen Marktregionen gehören Deutschland, Europa (inklusive Deutschland), Nordamerika sowie Asien. Afrika, Australien und Zentral- sowie Südamerika sind in dem Index unter „Rest der Welt“ zusammengefasst.
23.11.2022 | Quelle: WindEnergy Hamburg | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH