Preise für Solarmodule im November stabil, Wechselrichter und Speicher teurer

Montage von Photovoltaik-ModulFoto: franco lucato /stock.adobe.com
Bei den Lieferanten stauen sich die Solarmodule, denn viele Kunden warten mit der Installation ihrer PV-Anlage – teils auf Wechselrichter, teils auf bessere Konditionen aus der Politik.

Der Preisindex von pvXchange zeigt gegen Jahresende ein recht stabiles Bild. Martin Schachinger von pvXchange führt die konstanten Preise für Solarmodule im November in seinem Marktkommentar vor allem auf die gefüllten Lager der Modullieferanten zurück. Manche würden gar versuchen, diese mit Preisnachlässen bis zum Jahresende zu leeren.

Gleichzeitig sei bei anderen Komponenten der Auftragsrückstau vieler Anbieter so groß, dass er erst in den ersten Monaten des Jahres 2023 abgearbeitet werden könne. Einige große Hersteller von Wechselrichtern und Speichern würden zudem bereits die dritte oder vierte Preiserhöhung in diesem Jahr ankündigen.

Kunden warten auf klare politische Verhältnisse

Den wesentlichen Grund für den Modulstau sieht Schachinger im Warten auf klare und möglichst bessere politische Verhältnisse. Einerseits lässt die im Raum stehende und möglicherweise sogar rückwirkende Abschöpfung von Zufallsgewinnen einige Akteure zögern.

Zugleich winkt die Möglichkeit von Steuervorteilen. Geht es nach Bundesfinanzminister Christian Lindner, könnten Photovoltaik-Anlagen bis 30 kW auf Einfamilien- und bis 100 kW auf Mehrfamilienhäusern schon ab dem 1. Januar 2023 von Steuern befreit werden und die Gewinnermittlung entfallen. Für PV-Anlagen auf Wohnhäusern könnte die Umsatzsteuer wegfallen. Einige Solarfirmen klagen bereits darüber, dass Kunden nun auf diese besseren Bedingungen warten wollen. Für die Betriebe kommt hinzu, dass sie auf ihre Einkäufe Umsatzsteuer bezahlen müssen. Bis zum Vorsteuerabzug ein oder zwei Monate später müssen sie diese also zwischenfinanzieren. In den oft eher holprigen Abläufen der kleinen Projekte sieht Schachinger darin aber kein allzu großes zusätzliches Problem – ein gewisses Polster müssten die Betriebe dafür ohnehin haben und Vorauszahlungen vom Endkunden verlangen. Nun könnten die Verzögerungen den Kunden zugute kommen, wenn die Anlage erst Anfang kommenden Jahres fertiggestellt wird und dann die Mehrwertsteuer entfällt.

Nicht zu lange zögern

Für das kommende Jahr müssten die Installateure sich auf einen Ansturm vorbereiten und rechtzeitig Einkaufsplanung betreiben. Bisher schätzt Schachinger die Versorgungslage bei den Modulen als gut ein und auch andere Komponenten würden wieder besser verfügbar, sofern keine neuen Widrigkeiten wie Pandemien oder Kriege hinzukämen. Montagebetrieben rät Schachinger, bald Lieferverträge für 2023 abzuschließen. Auch Endkunden, die sich bereits zum Kauf einer PV-Anlage entschlossen hätten, sollten bald zur Tat schreiten, da die Montagekapazitäten weiterhin knapp seien. Sonst könne sich der Zeitpunkt, ab dem sie im im neuen Jahr selbsterzeugte preiswerte Solarenergie steuerfrei nutzen könnten, im Zweifelsfalle immer weiter nach hinten verschiebt.

25.11.2022 | Quelle: pvXchange | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen