Hydrogen Lab Bremerhaven: Testfeld für Wasserstoffproduktion aus Offshore-Windenergie

In Bremerhaven errichtet das Fraunhofer IWES mit dem Hydrogen Lab Bremerhaven eine Testinfrastruktur, um die Produktion von grünem Wasserstoff aus Windenergie voranzubringen.Foto: Hauke Müller
Spatenstich am Hydrogen Lab Bremerhaven (vlnr): Dr.-Ing. Sylvia Schattauer (Fraunhofer IWES), Senatorin Dr. Claudia Schilling, Oberbürgermeister Melf Grantz und Prof. Jan Wenske (Fraunhofer IWES)
In Bremerhaven errichtet das Fraunhofer IWES mit dem Hydrogen Lab Bremerhaven eine Testinfrastruktur, um die Produktion von grünem Wasserstoff aus Windenergie voranzubringen.

Der Bau des Hydrogen Lab Bremerhaven (HLB) hat begonnen. Mit dem Hydrogen Lab Bremerhaven will Forschungsinstitut Fraunhofer IWES die Integration von Wasserstofftechnologien in das Energie- und Wirtschaftssystem vorantreiben und die Produktion von grünem Wasserstoff beschleunigen. Auf dem Gelände will das Fraunhofer IWES eine Testinfrastruktur aufbauen, mit der Wissenschaftler:innen die Interaktion zwischen einer Windenergieanlage und einem Elektrolyseur im Realmaßstab testen können. Auch die sektorenübergreifende Integration von Elektrolyse sowie die Nutzung von Rückverstromungstechnologien für Inselnetz- und netzstützende Anwendungen ist ein Teil der wissenschaftlichen Arbeit in Bremerhaven.

„Das Hydrogen Lab Bremerhaven nimmt bei der Entwicklung Bremerhavens zu einer Testregion für Wasserstoffanwendungen eine maßgebliche Stellung ein und leistet einen bedeutenden Beitrag zur Energiewende“, sagt Claudia Schilling, Bremer Senatorin für Wissenschaft und Häfen. „Mit dem Testfeld setzen wir erstmals den Aufbau einer konkreten Wasserstoffinfrastruktur in größerem Umfang um. Sie soll der Ausgangspunkt einer lokalen Wasserstoffwirtschaft werden.“

Nach kurzer Rüstzeit haben nun die ersten Baumaßnahmen für das HLB begonnen. „Wir sind derzeit im Zeitplan“, sagt Kevin Schalk, Gruppenleiter Hydrogen Lab Bremerhaven beim Fraunhofer IWES. Denn die vorbereitenden Maßnahmen wie Tiefbau und Kabeltrassenbau sollen noch zum Jahresende abgeschlossen sein. Somit will man im Januar mit der Anlieferung der großen Komponenten beginnen. Zudem will man sie ersten Container für die Trafos und die Leitwarte bereits Anfang Dezember aufstellen. Im Frühling will man die meisten der Hauptkomponenten wie die Elektrolyseure, die Brennstoffzelle, das Blockheizkraftwerk, Speicher und Kompressoren angeliefert und sukzessive installieren. „Wir gehen davon aus, dass die Inbetriebnahme der jeweiligen Komponenten dann bis zum Sommer erfolgen kann“, so Schalk.

Hydrogen Lab Bremerhaven soll 2023 an den Start gehen

Das Hydrogen Lab Bremerhaven wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie des Landes Bremen mit insgesamt 16 Millionen Euro gefördert und soll im Jahr 2023 fertiggestellt sein. „Der dringend benötigte Markthochlauf von Wasserstoff-Technologien wird mit dem HLB beschleunigt und die Grundlage für eine zukunftsorientierte Produktion von Wasserstoff aus Windenergie gelegt. Durch die Anbindung des HLB an das Mittelspannungsnetz des Dynamic Nacelle Testing Laboratory (DyNaLab) in unmittelbarer Nähe kann direkt die Verträglichkeit mit dem Stromnetz getestet werden“, sagt Sylvia Schattauer, kommissarische Institutsleiterin des Fraunhofer IWES. Parallel zu den Baumaßnahmen beginnen am Fraunhofer IWES bereits schon die Vorbereitungen für Anschlussprojekte wie das Leitprojekt H2Mare oder das Projekt SeaEly.

28.11.2022 | Quelle: Fraunhofer IWES | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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