Photovoltaik- und Windenergie-Zubau: Trendwende 2022 nicht in Sicht

Laut den aktuellen Zahlen der Bundesnetzagentur betrug der Photovoltaik-Zubau in Deutschland im Oktober 2022 rund 607 MW.Grafik: Solarserver, Quelle: Bundesnetzagentur
Der von der Bundesregierung angestrebte massive Zubau von Photovoltaik und Windenergie lässt weiter auf sich warten. Die Zahlen des Marktstammdatenregisters für Oktober 2022 deuten auf ein solides Ausbautempo hin, ohne aber eine Trendwende erkennen zu lassen.

Laut den aktuellen Zahlen der Bundesnetzagentur (BNetzA) betrug der Photovoltaik-Zubau in Deutschland im Oktober 2022 rund 607 MW. Das ist rund ein Drittel mehr als im vergangenen Jahr. Insgesamt summiert sich der Photovoltaik-Zubau in diesem Jahr bisher auf 5,5 GW. Die anvisierten 7 GW für dieses Jahr sind somit in Reichweite. Die für die kommenden Jahre angestrebte Steigerung auf mehr als 20 GW liegt aber noch in weiter Ferne. Bei ihrer Analyse bezieht sich die BNEtzA auf Neuanmeldungen im Marktstammdatenregister (MaStR).

Oktober 2022: Photovoltaik-Zubau durch neue Vergütungen schwach beflügelt

Für Photovoltaik-Anlagen bis 10 kW Leistung gilt zurzeit eine feste Einspeisevergütung von 8,2 Cent pro Kilowattstunde. Bis 40 kW Leistung sind es 7,1 Cent pro Kilowattstunde und bis 100 kW Leistung besteht ein Vergütungssatz von 5,8 Cent pro Kilowattstunde. Im Marktprämienmodell liegen die Sätze mit 8,6, 7,5 und 6,2 Cent pro Kilowattstunde etwas darüber. Für die Photovoltaik-Anlagen, die ab dem 30. Juli 2022 in Betrieb gegangen sind, haben diese Vergütungssätze bereits Gesetzesrang. Für PV-Anlagen, die ab Januar 2023 in Betrieb gehen, steht die beihilferechtliche Genehmigung der EU für das gesamte EEG 2023 noch aus. Die Degression der Vergütungssätze ist derzeit ausgesetzt.

Das Balkendiagramm zeigt den Windenergie-Zubau im Oktober 2022 im Vergleich zu den Zahlen der Vormonate.
Grafik: Solarserver, Quelle: Bundesnetzagentur

Bei der Windenergie ist der Zubau nach wie vor deutlich geringer. Im Oktober 2022 lag er bei 219 MW. Nachdem im August und September erstmals seit längerem sind wieder Windenergie-Anlagen auf See hinzugekommen waren, gab es im Oktober keine neuen Offshore-Projekte mehr. Im den ersten zehn Monaten dieses Jahres 2022 belief sich der Windzubau damit insgesamt auf knapp 1,9 GW. Bereits in einer Analyse der Fachagentur Windenergie an Land (FA Wind) hatte sich kürzlich angedeutet, dass dass Ausbautempo im Jahr 2022 für Windenergieanlagen an Land gegenüber dem Vorjahr lediglich geringfügig gestiegen war.

Bei der Biomasse lag der Zubau im Oktober bei 7,7 MW. Damit konnte die Biomasse eine deutliche Steigerung im Vergleich zum Vormonat verzeichnen. Im bisherigen Jahr 2022 summierte sich der Biomasse-Zubau auf 30 MW.

30.11.2022 | Quelle: Bundesnetzagentur | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen