Solarenergie für Kameraüberwachung, Zäune und andere Sicherungssysteme

Eine Überwachungskamera inmitten einer Photovoltaik-FreiflächenanlageFoto: SecuTools GmbH
Bei Sicherungssystemen wie Kameras und Zäunen spielt die Solarenergie eine größere Rolle. Eine Reihe von Anbietern integriert autonome, erneuerbare Energielösungen in ihre Produkte.

Mit Solarenergie versorgte Sicherungssysteme, wie mit Photovoltaikmodulen gekoppelte Kameras, gibt es schon länger. Darunter sind einige Firmen aus China, wie Hikvision aus Hangzhou. Ihre hochauflösende 4K-Kamera versorgt ein batteriegestütztes Solarmodul, und die Bilder werden per 4G-Funk an die Zentrale übertragen. Doch auch Unternehmen aus Europa sind in diesem Segment vertreten. Das zeigte sich auch auf der Nürnberger Messe Perimeter Protection.

Sicherungssysteme mit Solarenergie

Schon ohne Solartechnik kann das ebenfalls kabellose Sicherungssystem Reconeyez von SecuTools aus Dresden bis zu 400 Tage lang ohne Fremdenergie arbeiten. Und mit Solartechnik kann es gar ohne Zeitbeschränkung autark überwachen. „Ein Einbruchmeldesystem nach militärischen Standards, das mit Hilfe einer eigenen innovativen Künstlichen Intelligenz Alarme verifiziert und Fehlalarme minimiert“, so die Eigenwerbung. Es könne „von der tropischen Hitze des afrikanischen Dschungels bis in die eisige Kälte des Polarkreises“ eingesetzt werden“. Und zwar nicht nur von Militär und Grenzschutz, sondern auch zur Überwachung von Solarfeldern, Industriegeländen und Baustellen. Denn es sei „in Minutenschnelle installiert. Ein Umzug, eine Neukonfiguration oder eine Skalierung ist somit problemlos zu realisieren.“ Deshalb seien damit sogar verdeckte Ermittlungen machbar, so SecuTools. Wozu auch immer man die braucht.

Solarenergie für die Baustellensicherung

Ohnehin ist solch hohe Überwachungs-Präzision oft gar nicht notwendig. Beispielsweise, um eine Solarkraftwerks-Baustelle abzusichern, damit weder herumliegende Module noch Wechselrichter gestohlen werden können. Gerade für den Betrieb solcher elektronischer Sicherungssysteme nutzen viele Anbieter inzwischen ebenfalls Solarstrom-Versorgungen oder gar Brennstoffzellen-Generatoren. Wie zum Beispiel Secontec aus Hannover. Deren autark versorgten, mobilen Video-Fernüberwachungen lassen sich sogar mieten. 

Vimtec aus Hainewalde wiederum kann seine mobilen Videoüberwachungsanlagen inzwischen „vollautark, 365 Tage lang“ auch mit „mobilen Hybrid-Brennstoffzellengeneratoren“ – wenn auch nicht, wie vielleicht vermutet, mit grünem Wasserstoff, sondern mit Propangas. 

Zäune als Photovoltaikanlagen

Aber nicht nur zur Überwachung werden Zäune und Solarmodule kombiniert: Fence4solar aus Arnsberg will Zäune zu Energielieferanten machen. Von 60 Millionen Kilometer Zaunanlagen hierzulande weiß die Firma, viele davon hätten eine gute Ausrichtung nach Süden. Die Fence4solar-Module sind genau für die Bestückung dieser Zäune gedacht. Und damit könnten gerade Firmen schneller Klimaneutralität erreichen, so Fence4Solar.

Videoüberwachungen und elektronische Zutritts-Kontrollsysteme sowie andere Sicherungssysteme mit Solarenergie spielen offensichtlich eine immer größere Rollen. Die RAL-Gütegemeinschaft „Metallzauntechnik“ lobte deshalb die Nürnberger Messeveranstalter für die „gelungene Kombination von mechanischer und elektronischer Sicherheitstechnik für die Freigeländeüberwachung“. Für diesen so genannten „Perimeterschutz“ hat der gleichnamige DKE-Arbeitskreis ganz aktuell sogar einen Normenentwurf vorgestellt.

31.1.2022 | Autor: Heinz Wraneschitz
© Solarthemen Media GmbH

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